Im Bezirk der Arbeitsagentur Neuwied, der die beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, gibt es im September erfreuliche Nachrichten für all jene, die arbeitslos sind. Der Monat bringt einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit mit sich, wobei aktuell 9.452 Menschen als arbeitslos gemeldet sind. Das bedeutet eine Abnahme um 268 Personen im Vergleich zum Vormonat, während dennoch 610 Menschen mehr als im Vorjahr ohne Job sind. Die regionale Arbeitslosenquote fiel um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist jedoch ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte zu verzeichnen.
Stefanie Adam, die frühere Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Neuwied, äußerte sich positiv zu den Entwicklungen. „Erwartungsgemäß konnten sich viele junge Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden“, erklärt sie. Dies betrifft in erster Linie junge Absolventen, die nach Abschluss ihrer Ausbildung oder ihres Studiums eine neue berufliche Orientierung suchten. Doch trotz des Rückgangs bleibt die Arbeitslosenquote bei jungen Menschen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren mit 4,8 Prozent alarmierend hoch, was einer Erhöhung von 0,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Langzeitarbeitslosigkeit bleibt ein Sorgenkind
Ein besorgniserregendes Signal sendet die Anzahl der Langzeitarbeitslosen. In der Region sind derzeit 3.110 Personen als langzeitarbeitslos klassifiziert, was bedeutet, dass sie länger als 12 Monate ohne Beschäftigung sind. Diese Zahl stellt einen Anstieg um 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. „Dies ist natürlich eine Entwicklung, die wir gerne vermieden hätten“, so Stefanie Adam. Sie zeigt sich besorgt über die Aussicht für Langzeitarbeitslose, die zunehmend Schwierigkeiten haben, eine neue Stelle zu finden, obwohl die Agentur attraktive Fördermöglichkeiten für Unternehmen anbietet, die langzeitarbeitslose Bewerber einstellen wollen.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage macht sich jedoch auch in der Zahl neuer Stellenangebote bemerkbar. Im September wurden insgesamt 302 neue Stellenangebote gemeldet, was einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat um 8 und einen drastischen Rückgang um 37 im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Konjunkturflaute auch die Unternehmen betrifft. Selbst wenn die Arbeitslosigkeit vorübergehend abnimmt, deutet dies nicht zwingend auf eine generelle Verbesserung der Arbeitsmarktsituation hin.
Für die einzelnen Landkreise entwickeln sich die Statistiken unterschiedlich: Im Landkreis Neuwied sind aktuell 5.411 Personen arbeitslos, was einem Rückgang um 131 Personen im Vergleich zum Vormonat und einer Erhöhung um 328 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Hier liegt die Arbeitslosenquote bei 5,3 Prozent, was einem Rückgang um 0,1 Punkte bedeutet, jedoch 0,2 Punkte über dem Wert des Vorjahres liegt.
Dem gegenüber steht der Landkreis Altenkirchen, in dem 4.041 Arbeitslose registriert sind. Hier kann ebenfalls ein Rückgang um 137 Personen im Vergleich zum August festgehalten werden. Im Jahr zuvor waren es allerdings 282 Personen mehr. Die dortige Arbeitslosenquote beträgt 5,6 Prozent und ist somit ebenfalls um 0,2 Punkte im Vergleich zum Vormonat gesunken, bleibt jedoch 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Die Zahlen zeigen ein gemischtes Bild und trotz der positiven Rückmeldungen zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit bleibt die Herausforderung für Langzeitarbeitslose und die insgesamt stagnierende Stellenverfügbarkeit evident. Dies sind Themen, die in der kommenden Zeit Aufmerksamkeit erfordern, um nachhaltige Lösungen zu finden.
Für detaillierte Informationen über die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt lädt der Artikel der Agentur für Arbeit Neuwied zur weiteren Lektüre ein.