Der Dernauer Martinsmarkt, der im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde, feiert in diesem Jahr ein stolzes 25-jähriges Bestehen! Die Besucher dürfen sich auf ein spektakuläres Event freuen, das in diesem Jahr mit einem Fackelzug durch die Gassen und gleich fünf majestätischen Feuern auf den Bergen aufwartet. Die Vorsitzende des Verkehrsvereins, Ingrid Näkel-Surges, hebt hervor, dass die Tradition des Feueranzündens und der Umzüge bereits lange vor dem Markt existierte.
Die Geschichte der Martinsfeuer ist tief verwurzelt in der Region. Volkskundler Matthias Zender erinnert sich an die Rivalität unter den Jugendlichen, die in einem Wettkampf um das größte Feuer gipfelte. „Es war Krieg zwischen den Gruppen!“, beschreibt er die leidenschaftlichen Vorbereitungen, die oft in offenen Kämpfen endeten. In Dernau, wo es offiziell keine Ortsteile gibt, sind es die fünf „Rotten“, die für das Entzünden der Martinsfeuer verantwortlich sind.
Räucherwehren und Traditionen
Ursprünglich wurden die Feuer im 19. Jahrhundert als „Räucherwehren“ entzündet, um die Weinberge vor Frost zu schützen. Der Heilige Martin lieferte den Anlass für diese Tradition, doch es war die Bedrohung durch die Eisheiligen, die die Winzer dazu brachte, rußende Materialien zu verbrennen, um die zarten Triebe ihrer Reben zu retten. In den 1950er Jahren wurde das Räuchern in der Ahr wieder populär, und Landrat Albert Heising setzte sich dafür ein, dass in allen Weinorten Räucherwehren gegründet wurden.
Doch heute ist die Praxis des Räucherns umstritten. David Fuhrmann, Bürgermeister von Dernau, betont: „Wir verbrennen nur noch reines Holz!“ Die Vorbereitungen für das Fest beginnen Wochen im Voraus, mit dem Bau eines imposanten „Bocks“ aus Holz, der bis zu zwölf Meter hoch sein kann. Der Gemeinschaftsgeist bleibt erhalten, und die Dernauer sind stolz, diese Tradition für die Bürger am Leben zu halten.
Der Martinsmarkt hat anfangs auf Skepsis gestoßen, weil Mitglieder der Rotten lieber beim Markt Geld verdienen wollten, anstatt das Feuer zu bauen. Doch heute ergänzen sich die alten und neuen Traditionen harmonisch: „Es ist jetzt akzeptiert“, schließt Fuhrmann. Ein Fest für alle, das die Herzen der Dernauer höher schlagen lässt!