Die „Freiwillige Aufbauzeit“ im Ahrtal eröffnet jungen Menschen nicht nur neue berufliche Perspektiven, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für den Wiederaufbau der Region nach der Flutkatastrophe von 2021. Dieses Projekt, das von Arbeitsministerin Dörte Schall gemeinsam mit der Handwerkskammer Koblenz ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, das Interesse an Handwerksberufen zu fördern und gleichzeitig die lokale Gemeinschaft zu unterstützen.
Wichtiges Projekt für die Region
Das Ahrtal, das stark unter den Folgen der Naturkatastrophe leidet, erhält durch die „Freiwillige Aufbauzeit“ einen neuen Aufschwung. Die Initiative bietet der Jugend die Möglichkeit, sich bei über 100 Handwerksbetrieben zu engagieren und praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufen zu sammeln. Arbeitsministerin Schall betonte bei einer Pressekonferenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler die Bedeutung des Projekts mit den Worten: „Gemeinsam entwickeln wir ein Angebot, das sowohl dem sozialen Engagement der jungen Menschen als auch ihrer beruflichen Orientierung dient.“
Erfahrungen, die den Unterschied machen
Seit dem Start im März 2022 haben 46 junge Menschen an diesem innovativen Programm teilgenommen. Die Teilnehmenden lernen nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch, wie wichtig der Beitrag des Handwerks für den Wiederaufbau der Region sein kann. Die Möglichkeit, in verschiedenen Gewerken wie Maurerei, Tischlerei oder Kfz-Mechatronik zu arbeiten, gibt ihnen wertvolle Einblicke in potenzielle Ausbildungsberufe.
Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben
Für den Erfolg des Projekts sind auch die Handwerksbetriebe von großer Bedeutung. Alexander Lehnhoff, Inhaber der Schreinerei Mülligann, und Constantin Sper, der nach der Teilnahme eine Ausbildung als Schreiner begonnen hat, berichteten von ihren positiven Erfahrungen. Sper beschrieb seine Motivation: „Die Freiwillige Aufbauzeit im Ahrtal war die perfekte Gelegenheit, mich im Handwerk auszuprobieren, besonders da meine Familie von der Flut betroffen war.“
Finanzielle Unterstützung und Perspektiven
Das Projekt wird bis Ende 2024 verlängert und erhält umfassende finanzielle Unterstützung. Über 149.000 Euro werden im Jahr 2024 von der Landesregierung bereitgestellt, zusätzlich kommen 37.000 Euro von der Handwerkskammer Koblenz. Für die Teilnehmenden gibt es nicht nur ein monatliches Entgelt von 470 Euro, sondern auch Erstattungen für An- und Abreise sowie Unterkunft.
Langfristige Auswirkungen auf die Berufsorientierung
Die „Freiwillige Aufbauzeit“ hat sich bereits als effektives Modell zur Berufsorientierung etabliert. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen, dass viele aus dem Projekt heraus eine Ausbildung begonnen haben. Schall äußerte sich zu den Erfolgen des Programms: „Die Teilnehmenden sind die Fachkräfte von morgen, die ihre Region aktiv mitgestalten werden.“
Fazit: Eine Win-Win-Situation für alle
Insgesamt ist die „Freiwillige Aufbauzeit im Ahrtal“ eine Initiative, die nicht nur jungen Menschen berufliche Perspektiven bietet, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Wiederaufbau der Region leistet. Diese Kombination aus sozialem Engagement und beruflicher Orientierung stellt eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten dar und zeigt, wie gemeinschaftliches Handeln zur weiteren Stabilisierung und Entwicklung der Heimat beitragen kann.
– NAG