Im Kreis Ahrweiler brodelt es: Ein intensives Treffen zwischen dem FDP-Kreisvorstand und der Industrie- und Handelskammer (IHK) hat die drängenden Herausforderungen der regionalen Wirtschaft ins Rampenlicht gerückt. IHK-Regionalgeschäftsführerin Andrea Stenz empfing die Liberalen in der IHK-Geschäftsstelle und eröffnete den Dialog über die aktuellen Themen, die die Unternehmen in der Region beschäftigen.
FDP-Kreisvorsitzender Ulrich van Bebber ließ keinen Zweifel daran, wie wichtig die Anliegen des Mittelstands für seine Partei sind: „Wohlstand muss erwirtschaftet werden, bevor er verteilt werden kann!“ Ein klarer Appell, der die Sorgen der Unternehmer widerspiegelt. Die IHK-Vertreterin Stenz wies darauf hin, dass die Wirtschaft aktuell unter dem Druck von überbordender Bürokratie und einem akuten Fachkräftemangel leidet. Besonders dramatisch ist die Situation nach der verheerenden Flutkatastrophe, die den Wiederaufbau im Kreis Ahrweiler zusätzlich erschwert.
Unternehmensnachfolge und Wiederaufbau
Ein weiteres heißes Thema ist die Unternehmensnachfolge: „Für viele unserer Mitgliedsbetriebe wird das Thema immer drängender“, warnte Stenz. Fragen wie „Macht ein Kind weiter?“ oder „Geht eine Familientradition zu Ende?“ stehen im Raum. Rolf Deißler, Fraktionsvorsitzender der FDP im Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler, bestätigte die brisante Lage, insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe an der Ahr.
Die stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Christina Steinhausen forderte einen Bundesbeauftragten für den Wiederaufbau, um die langwierigen Abstimmungsprozesse mit den Landesbehörden, dem Bund und der EU zu beschleunigen. „Ein Sonderbeauftragter könnte ein Turbo für Beschleunigung und Koordination sein, denn der Wiederaufbau wird noch Jahre dauern“, so Steinhausen. Auch Stenz kritisierte die langwierige Bürokratie, die beispielsweise bei der Prüfung von Wiederaufbauhilfen zu beobachten sei.
Die Gespräche über überregionale Gewerbegebiete bleiben ebenfalls auf der Agenda. Die FDP sieht hierin eine große Herausforderung, die es zu meistern gilt, um die wirtschaftliche Zukunft des Kreises Ahrweiler zu sichern.