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Rheinland-Pfalz präsentiert Datenwerkstatt: Pläne für Stromnetz 2025!

Rheinland-Pfalz hat ein sechsmonatiges Projekt zur Korrelation der Planungen für das zukünftige Stromnetz erfolgreich abgeschlossen. Bei der Datenwerkstatt „Stromnetz 2024“ wurde klar, dass es erheblichen Nachholbedarf gibt. Teilnehmer berichteten, dass unterschiedliche Zeitrahmen bei den Planungen ein großes Hindernis darstellen und dass die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren oft ins Stocken gerät, wenn Informationen fehlen. Diese Herausforderungen wurden von Energieministerin Katrin Eder (Grüne) bei der Abschlussveranstaltung in Mainz als „Henne-Ei-Dilemma“ bezeichnet, was darauf hinweist, dass Netzbetreiber und Unternehmen oft aufeinander angewiesen sind.

In diesem innovativen Projekt, das im Mai 2023 begann, lag der Fokus darauf, die Pläne des Verteilnetzbetreibers Amprion mit jenen der regionalen Betreiber abzugleichen. Hierzu gehörten diverse Unternehmen, Stadtwerke und Kommunen, die sich alle auf den steigenden Bedarf durch Elektromobilität und Wärmepumpen einstellen. Mit akkuraten Prognosen über den zukünftigen Strombedarf hatten Teilnehmer wie Westnetz, die Pfalzwerke und die Mainzer Netze die Möglichkeit, ihre Planungen entsprechend anzupassen.

Daten als Grundlage für die Zukunft

Ministerin Eder stellte fest, dass es gelungen ist, eine wichtige gemeinsame Datengrundlage zu schaffen, die möglicherweise als Vorbild für andere Regionen dienen kann. Doch nicht allen sei die Bedeutung des Projekts rechtzeitig klar geworden. Die Opposition, angeführt von der CDU, kritisierte die späte Realisierung der Datenwerkstatt.

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Besonders bemerkenswert war die Erkenntnis, dass Amprion mit Blick auf die Jahre 2037 und 2045 plant, während die Verteilnetzbetreiber nicht so weit in die Zukunft schauen. Außerdem betonten die Akteure vor Ort, dass sie eine deutlich geringere Zunahme von Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen erwarten als im Netzentwicklungsplan von 2023 vorgesehen. Der Technische Geschäftsführer von Amprion, Hendrik Neumann, bezeichnete die gewonnenen Erkenntnisse als großen Mehrwert und wies darauf hin, dass es nicht darum gehe, möglichst viel Netz zu schaffen, sondern „so viel Netz wie nötig“ zu planen.

Die Diskussion über die unterschiedlichen Planungszeiträume und Zielprognosen führte auch zu der Feststellung, dass viele regionale Netzbetreiber nicht über wichtige Entwicklungen informiert sind. Ein Beispiel dafür ist das neu beschlossene Moratorium im Windkraftgeprägten Rhein-Hunsrück-Kreis, das einige Akteure nicht einmal kannten. Dieses Missverständnis verdeutlicht die Notwendigkeit besserer Kommunikation zwischen den verschiedenen Beteiligten.

Bedarfsmeldungen und Infrastruktur

Das Henne-Ei-Dilemma klärt, dass Unternehmen nur dann auf Wasserstofftechnologien umsteigen oder ihre Prozesse elektrifizieren, wenn ausreichend Netzkapazitäten vorhanden sind. Gleichzeitig benötigen die Netzbetreiber fundierte Bedarfsmeldungen, um ihre Infrastruktur entsprechend auszubauen. Ministerin Eder erklärte, dass die beiden Seiten eine Symbiose bilden müssen, um erfolgreich zu sein.

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Ein aktuelles Beispiel ist der Spezialglashersteller Schott in Mainz, der daran arbeitet, seine energieintensive Produktion auf erneuerbare Energien umzustellen. Schott betonte, dass Planungssicherheit und klare Rahmenbedingungen entscheidend für den Aufbau einer effektiven Infrastruktur in Deutschland seien, damit Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt bleibt.

Rheinland-Pfalz verfolgt das ambitionierte Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, fünf Jahre früher als der Bund. Um dies zu erreichen, müssen die erneuerbaren Energien erheblich ausgebaut werden, und der erzeugte Strom muss effizient von einer Stelle zur anderen transportiert werden.

Die Netzbetreiber prognostizieren, dass die Hotspots der Windkraft in der Eifel sowie im Rhein-Hunsrück-Kreis konzentriert sind, während die meisten Elektrofahrzeuge in den Kreisen Mainz-Bingen, Mayen-Koblenz und Neuwied erwartet werden. Diese Information stammt aus dem Abschlussbericht zur Datenwerkstatt. Insgesamt bleibt es eine große Herausforderung, die Anforderungen des industriellen Strombedarfs, besonders entlang der wirtschaftsstarken Rheinschiene, zu decken.

Obwohl die Datenwerkstatt nun offiziell beendet ist, wollen die beteiligten Akteure weiterhin gemeinsam an einer Verbesserung der Planung arbeiten. Eder betonte, dass der Austausch nicht abreißen soll und die öffentlich zugängliche Datensammlung kontinuierlich aktualisiert wird, um alle Beteiligten auf dem neuesten Stand zu halten. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung für die zukünftige Energiewende in Rheinland-Pfalz.

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