Ein hochspannendes Projekt zur Zukunft der erneuerbaren Energien fand kürzlich in Rheinland-Pfalz statt, als das heimische Radsportteam Equipe EuroDeK eine „Energiewendetour“ (EWT) durch den Westerwald, Hunsrück und Taunus unternahm. Ziel dieser Tour war es, die Fortschritte und Technologien, die zur Energiewende beitragen, hautnah zu erleben und zu erfahren. Bei dieser zweitägigen Veranstaltung wurden zahlreiche interessante Initiativen und innovative Projekte besucht, die auf erneuerbare Energien setzen. Uli Schmidt, Koordinator der Tour, berichtet von den positiven Eindrücken und wissenswerten Gesprächen mit Pionieren der Energiewende.
Die Tour begann beim 100-jährigen Jubiläum des heimischen Unternehmens Goerg & Schneider in Boden, das sich auf Tonproduktion spezialisiert hat. Geschäftsführer Florian Goerg und Seniorchef Hartmut Goerg betonten die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Innovation in ihrem Betrieb, der komplett mit Ökostrom betrieben wird. Diese Botschaft steht im Einklang mit dem Ansatz, Wertschöpfung in der Region zu halten, was ein zentrales Ziel der Energiewende ist.
Besuch von zukunftsweisenden Anlagen
Nach dem Start in Boden führte der Weg die Radfahrer zum Solarpark Steinkaut, einem Projekt der Maxwäll-Energiegenossenschaft in Altenkirchen. Hier wurden 9.200 Solarmodule auf einer ehemaligen Tongrube installiert, um den Strombedarf von über 600 Haushalten zu decken. Der Vorstand Gerd Stein erläuterte, dass das Netz aufgrund der hohen Nachfrage bereits an seine Grenzen stößt, was zukünftige Erweiterungen notwendig macht.
Ein weiteres Highlight war das Wasserkraftwerk in Nassau, wo Dominik Kauss, der Leiter der erneuerbaren Energien bei Süwag, den Radlern die Funktionsweise des Kraftwerks erklärte. Das modernisierte Kraftwerk produziert mit einer Leistung von 1400 Kilowatt genug Strom für 16.000 Haushalte. Ein wichtiges Ziel, das Kauss dabei betonte, ist der Schutz der Fischpopulation in der Lahn, wofür Kooperationen mit dem Bund geplant sind.
Unter dem Motto, was eine kleine Gemeinde mit knappen Mitteln erreichen kann, empfing Wolfgang Wagner von der Genossenschaft „Energie für Mannebach“ die Teilnehmer. Mit einer Gruppe von engagierten Bürgern stellte er im Jahr 2010 die Frage, wie man in ihrem kleinen Dorf mit nur 105 Häusern erneuerbare Energien nutzen könnte. Das Ergebnis war die Gründung einer Genossenschaft, die ein Biomassekraftwerk sowie eine Fotovoltaikanlage errichtete, und somit eine Quelle für nachhaltige Energie und Nahwärme schuf.
Ein Blick in die Zukunft
Zum Abschluss der Tour trafen sich die Radfahrer im Café-Bistro Mundart in Montabaur, um ihre Eindrücke auszuwerten. Uli Schmidt fasste zusammen, dass die Teilnehmer der Energiewendetour eindringlich erfahren konnten, wie lokal agierende Initiativen einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten können. „Die Beispiele, die wir gesehen haben, zeigen, dass mit Überzeugung und Gemeinschaftsgeist viel erreicht werden kann“, bemerkte Schmidt.
Der Rhein-Hunsrück-Kreis, in dem die Tour stattfand, hat sich als bundesweiter Vorreiter bei der Energiewende etabliert. Zwei wichtige Auszeichnungen, das „Erneuerbar-Kreis-Zertifikat“ in Platin und der Titel „Energiekommune des Jahrzehntes“, zeugen von den Erfolgen in der Region. Die Bereitschaft, in erneuerbare Energien zu investieren, hat dazu geführt, dass der Kreis heute über 285 Windräder und 7.700 Photovoltaikanlagen verfügt, die in der Lage sind, 390 Prozent des benötigten Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen.
Das Projekt hat nicht nur zur Schaffung eines grünen Energienetzes beigetragen, sondern auch die regionale Wertschöpfung gestärkt, die sich auf etwa 880 Millionen Euro beläuft. Die Erfolge zeigen sich nicht nur in den Statistiken, sondern auch im täglichen Leben der Einwohner, deren Energiekosten durch nachhaltige Maßnahmen erheblich gesenkt werden konnten.
Time will tell how more municipalities may look to this model for their own paths toward sustainability and energy efficiency. Für weiterführende Informationen zu den Aktivitäten im Rhein-Hunsrück-Kreis und den dort umgesetzten Projekten, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.rhein-zeitung.de.