Der Deutsche Rettungsdiensttag in Berlin hat in diesem September eine bedeutende Plattform für Notfall-Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz geboten. Über 500 Teilnehmer versammelten sich im Maritim pro Arte Hotel, um sich zu vernetzen und den Austausch über die neuesten Entwicklungen in der Notfallmedizin voranzutreiben. Besonders hervorzuheben ist das Engagement des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Fulda, das mit praktischen Workshops und einem beeindruckenden Kongressvortrag von Notfallmediziner Adrian Böhm aktiv zur Konferenz beitrug.
Unter dem Motto „Der Notfallpatient im Mittelpunkt!“ diskutierten Fachleute neue Ansätze im Bereich der Notfallversorgung. Ein zentrales Thema war der Einsatz von Ultraschall in der präklinischen Versorgung. Adrian Böhm trat mit Fachkollegen aus Hamburg, Siegen und Lübeck auf ein wissenschaftliches Podium, wo er über „Sonografie präklinisch – altes Tool, neuer Einsatz“ referierte. Er betonte, dass der Rettungsdienst der Zukunft mehr als nur Patiententransporte leisten sollte und dass Notfallsanitäter zunehmend in der Lage sein werden, eigenständig zu entscheiden, ob ein Patient ins Krankenhaus muss oder ob eine ambulante Versorgung ausreichend ist. Hierbei spielt der Ultraschall eine entscheidende Rolle als diagnostisches Hilfsmittel. Die Grundlagenarbeit des DRK Fulda zu diesem Thema hat bundesweit an Bedeutung gewonnen.
Reformbedarf im Rettungswesen
Der Deutsche Rettungsdiensttag, veranstaltet vom Deutschen Berufsverband Rettungsdienst (DBRD), hat sich als zentrale Plattform für Fachpersonal im Rettungsdienst etabliert. In der aktuellen Diskussion über Reformen im Rettungswesen wird der Anspruch auf rettungsdienstliche Leistungen als eigenes Leistungssegment im Sozialgesetzbuch V thematisiert. Ziel dieser Reformbemühungen ist es, die Versorgungsqualität zu verbessern, mehr Transparenz zu schaffen und die Finanzierung des Rettungsdienstes zu sichern.
Ein weiterer spannender Aspekt des DRK Fulda auf dem DRT 2024 war das Projekt „Pocus“, das seit 18 Monaten aktiv ist und bereits auf diversen Medizin-Kongressen in Deutschland für Aufsehen gesorgt hat. Bei einem speziell organisierten Workshop, geleitet von Adrian Böhm, Ferdinand Konrad-Borgstädt und den Notfallsanitätern Lukas Laibach und Erik Schwiesow, wurde der Einsatz von Mini-Ultraschall-Geräten demonstriert. Diese Geräte, die nicht größer als ein Smartphone sind, können die Notfallversorgung revolutionieren, indem sie eine schnelle und präzise Diagnose ermöglichen. Beide Workshop-Kurse waren ausgebucht, was das hohe Interesse und die Relevanz des Themas in der präklinischen Notfallmedizin unterstreicht.
Die Entwicklungen auf dem Deutschen Rettungsdiensttag zeigen, wie schnell sich die Ansprüche und Technologien im Bereich der Notfallversorgung entwickeln. Die Teilnahme des DRK Fulda und die aktive Diskussion um die Rolle von Ultraschall in der Notfallmedizin verdeutlichen, wie wichtig es ist, diese neuen Instrumente und Techniken in die Ausbildung einzubeziehen. Für weitere Informationen über die Errungenschaften und Perspektiven der Notfallmedizin, siehe die Berichterstattung auf www.osthessen-zeitung.de.