In Deutschland stehen viele Rentner vor einer besorgniserregenden Realität: Fast 20 Prozent leben an oder unter der Armutsgrenze. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung von Daten der Rentenversicherung. Besonders alarmierend ist die Lage in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen, wo zahlreiche Rentner nur eine bescheidene gesetzliche Rente erhalten. Diese Zahlen verdeutlichen die teils gravierenden Unterschiede in der Rentenverteilung über die Bundesländer hinweg.
Die Statistik offenbart, dass in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, zum Ende des Jahres 2023 etwa 27,6 Prozent der Rentner weniger als 1250 Euro monatlich zur Verfügung haben. Das sind rund 350.000 Rentner, die nach 40 Versicherungsjahren mit dieser geringen Rente auskommen müssen. Auch in Hessen ist die Situation ähnlich, wo 27,8 Prozent der Rentner in derselben finanziellen Lage sind.
Rentenbilanz in den Bundesländern
Doch es kommt noch schlimmer: In Bayern liegt der Anteil der Rentner, die unter der Armutsgrenze leben, bei über 32 Prozent. Das bedeutet, dass fast ein Drittel der Menschen dort eine Rente von unter 1250 Euro beziehen. Auch in Brandenburg ist die Situation angespannt, mit alarmierenden 37,7 Prozent der Rentner, die diesen Betrag nicht erreichen.
Im bundesweiten Durchschnitt liegt die gesetzliche Rente, laut Deutscher Rentenversicherung, bei lediglich 1270 Euro pro Monat. Männer erhalten dabei im Schnitt 1373 Euro, während Frauen nur auf 954 Euro kommen. Diese Kluft ist nicht nur ein statistisches Phänomen, sondern hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen.
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind signifikant. Zum Beispiel verdienen Rentner in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 1240 Europro Monat. Hessen folgt knapp dahinter mit 1231 Euro. Im Gegensatz dazu liegen die Zahlen für die neueren Bundesländer deutlich höher: In Brandenburg etwa wird ein durchschnittlicher Betrag von 1445 Euro ausgezahlt. Auch Sachsen und Thüringen liegen über dem Bundesdurchschnitt, was auf höhere Rentenansprüche der dort lebenden Rentner zurückzuführen ist.
Ein Vergleich von Ost und West
Diese Diskrepanz wirft die Frage auf, ob Rentner im Osten tatsächlich die besseren finanziellen Bedingungen genießen. Die Antwort ist komplizierter: Während die gesetzlichen Renten im Osten höher sind, haben Rentner im Westen oft zusätzliche Einkünfte aus betrieblichen Altersvorsorgen oder Beamtenpensionen, die in der Gesamtsumme ebenfalls eine Rolle spielen. Die Bestrebungen von politischen Akteuren zielen darauf ab, die Rentenunterschiede zwischen Ost und West zu verringern, doch der Weg dorthin ist noch weit und steinig.
Zusammengefasst zeigen die Zahlen eine besorgniserregende Realität für viele Rentner in Deutschland, insbesondere in spezifischen Bundesländern, wo eine erhebliche Anzahl mit Renten auskommen muss, die weit unter der Armutsgrenze liegen. In Anbetracht dieser Entwicklungen bleibt die Frage, wie die Politik angemessen auf diese Herausforderungen reagieren kann.