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Reichspogromnacht: Norddeutschland im Schatten des Nazi-Terrors

Am 9. November 1938 brach in Deutschland das Grauen aus! Die Nationalsozialisten riefen zur Zerstörung jüdischer Geschäfte und Synagogen auf, was die Judenverfolgung auf eine erschreckende neue Stufe hob. Während Adolf Hitler den Jahrestag des gescheiterten Putsches von 1923 feierte, wurde die Nachricht über den Tod des NS-Diplomaten Ernst vom Rath, der von dem polnischen Juden Herschel Grynszpan erschossen worden war, zum Vorwand für brutale Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung. Propagandaminister Joseph Goebbels schürte mit einer antisemitischen Hetzrede die Wut der Massen und gab das Signal für einen der größten Völkermorde in Europa.

In Hannover, wo SS-Obergruppenführer Friedrich Jeckeln die Befehle entgegennahm, wurden hunderte Menschen verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt. 94 jüdische Geschäfte und 27 Wohnungen wurden verwüstet. Die Synagoge in der Bergstraße, ein architektonisches Meisterwerk, brannte stundenlang, während die Feuerwehr erst eingreifen durfte, als die Flammen drohten, auf benachbarte Häuser überzugreifen. Augenzeugen berichteten von SA-Männern, die mit schweren Gegenständen Wohnungen demolierten und Schrecken verbreiteten. In Mecklenburg und Vorpommern wurden Synagogen in Brand gesetzt und jüdische Friedhöfe geschändet, während die Feuerwehr nur die angrenzenden Gebäude schützte.

Die Nacht des Schreckens

In Hamburg kam es zu chaotischen Szenen: SA-Männer versammelten sich auf dem Rathausmarkt und begannen, Fensterscheiben zu zertrümmern. Die Zerstörung nahm am Nachmittag und Abend des 10. November ihren Lauf, als die Neue Dammtor-Synagoge in Flammen aufging. In Kiel erging der Befehl, gewaltsam gegen jüdische Geschäfte und Gotteshäuser vorzugehen, während Mordkommandos durch die Stadt zogen. In dieser Nacht starben mehr als 1.300 Menschen, und rund 30.000 Juden wurden verhaftet oder in Konzentrationslager verschleppt. Die Reichspogromnacht markierte den schockierenden Übergang von Diskriminierung zur systematischen Verfolgung, die schließlich im Holocaust gipfelte.

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Quelle/Referenz
ndr.de

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