In einer umfassenden Anti-Schleuseraktion haben die Behörden im Südwesten Deutschlands am Dienstag, den 3. Oktober, insgesamt 24 Wohnungen in Mannheim sowie in der Nähe von Karlsruhe und Worms durchsucht. Ziel war die Zerschlagung eines mutmaßlichen Schleusernetzwerks, das illegal ausländische Arbeitskräfte nach Deutschland gebracht hat. Laut einem Sprecher der Bundespolizei wurden im Zuge der Razzia vier Haftbefehle vollstreckt.
Diese Operation ist das Ergebnis monatelanger Ermittlungen gegen eine Gruppe, die aus sieben Personen besteht, darunter sowohl Männer als auch Frauen im Alter zwischen 38 und 65 Jahren. Obwohl gegen drei Mitglieder dieser Bande noch keine Haftbefehle vorlagen, geht das Strafverfahren gegen sie dennoch weiter. Ein Hauptverdächtiger betrieb ein Unternehmen, das Leiharbeiter unter fragwürdigen Bedingungen beschäftigte.
Ermittlungen und Hintergründe
Die Ermittlungen kamen ins Rollen, nachdem ein verdächtiger Mann am Flughafen Frankfurt im Juli 2022 kontrolliert wurde. Bei dieser Kontrolle stellte sich heraus, dass er über ein Visum verfügte, allerdings ohne gültige Arbeitserlaubnis. Dies führte die Polizei zu weiteren Nachforschungen, die schließlich auf die größere Gruppe von Schleusern hinwiesen.
Im Laufe des Jahres wurden auch am Stuttgarter und Frankfurter Flughafen mehrere Personen unter ähnlichen Umständen überprüft. Diese Kontrollen ergaben, dass zahlreiche Menschen illegal in Deutschland arbeiteten. In der Folge kontrollierte der Zoll mehrere Firmen, darunter ein Betonwerk, und fand dort illegale Arbeitskräfte.
Die Ermittlungen zeigen, dass die Schleusergruppe nicht nur Menschen illegal ins Land schmuggelte, sondern auch eine Masche entwickelte, um gefälschte EU-Personalausweise zu erstellen. Diese gefälschten Dokumente ermöglichten es den eingeschleusten Personen, hier zu arbeiten – häufig zu Löhnen, die unter dem gesetzlichen Mindestlohn lagen. Dies wirft schwerwiegende rechtliche Fragen auf, insbesondere in Bezug auf das Gewerbe des Einschleusens von Ausländern und Verstöße gegen das Schwarzarbeitergesetz.
Zusätzlich wird auch wegen der Veruntreuung von Sozialversicherungsbeiträgen ermittelt. Das Hauptzollamt Karlsruhe ist in die Ermittlungen eingebunden, um alle Aspekte des Falls zu beleuchten. Insgesamt waren rund 400 Kräfte von Bundespolizei und Bundeszollverwaltung in die Razzien involviert, wobei sie eine Vielzahl von Beweismitteln sicherstellten. Zu den gesicherten Beweisen zählen Mobiltelefone, Computer und eine große Menge gefälschter Dokumente.
Diese Razzien sind ein bedeutender Schritt im Kampf gegen die Schleuserkriminalität und unterstreichen das Engagement der deutschen Behörden, gegen illegale Beschäftigung und die Ausbeutung ausländischer Arbeitskräfte vorzugehen. Der Erfolg dieser Operation könnte weitreichende Folgen für die beteiligten Akteure haben und zeigt, wie ernst die Lage im Hinblick auf Schleuserkriminalität genommen wird.
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