Am Freitag, dem 6. Dezember, wurde ein 28-jähriger Mann am Bahnhof von Pinneberg von der Bundespolizei festgenommen, nachdem er auffällig nervös auf die Beamten reagierte. Bei einer Durchsuchung entdeckten die Polizisten in seiner Jacke eine Klarsicht-Tüte mit etwa 28 Gramm Kokain und 1000 Euro Bargeld. Sofort gestand der junge Mann, dass es sich bei dem weißen Pulver um Kokain handele, was durch einen Drogenschnelltest auf der Dienststelle, der positiv ausfiel, bestätigt wurde. Aufgrund des Verdachts auf Drogenhandel wurde ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet, wie die shz.de berichtet.
Kokain auf Bargeld weit verbreitet
Die Festnahme des jungen Mannes wirft Fragen über den zunehmenden Kokainkonsum in Deutschland auf. Laut einer Untersuchung fanden Wissenschaftler auf 90 Prozent der Euro-Geldscheine Kokainspuren. Diese alarmierenden Zahlen stammen aus repräsentativen Erhebungen, die zeigen, dass 2,4% der West- und 1,6% der Ostdeutschen Erfahrung mit Kokain haben. Die Gelder kommen häufig mit kontaminiertem Kokain in Kontakt, da viele Menschen Geldscheine zum Sniefen verwenden. Bei einer Untersuchung des Nürnberger Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung wurden 700 Geldscheine durchleuchtet, bei denen im Jahr 2002 nur 2 von 70 Scheinen belastet waren. Im Vergleich zu dieser Erhebung ist die aktuelle Situation besorgniserregend, wie drugcom.de feststellt.
Die gestiegene Verbreitung kontaminierter Geldscheine lässt sich durch die Geldzirkulation und die Sortierung in den Banken erklären. Nach Einschätzung von Experten, wie dem Nürnberger Wissenschaftler Prof. Sörgel, stellt dies einen "Detektor für die Gesellschaft" dar. Die durchschnittliche Belastung liegt bei 0,4 Mikrogramm pro Schein, was wenig stimulierenden Effekt auf den Konsumenten hat. Dennoch bleibt die Situation alarmierend und wirft Licht auf einen möglichen weitreichenden Drogenkonsum in Deutschland.
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