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Rassistische Parolen bei Kerb in Burgholzhausen schockieren Bürgermeister!

Ein besorgniserregender Vorfall hat sich während der Kerb im Friedrichsdorfer Stadtteil Burgholzhausen ereignet. Berichten zufolge soll eine Menschenmenge ausländerfeindliche Parolen skandiert haben, während eine Festzeltparty gefeiert wurde. Bürgermeister Lars Keitel (Grüne) drückte seinen Entsetzen über die Vorfälle aus und betonte, dass in seiner Stadt kein Platz für Hass und Ausgrenzung sei. Er warnte jedoch davor, voreilig zu urteilen.

Das Ereignis fand am Freitagabend statt. In den sozialen Medien, insbesondere auf der Plattform X, sind mittlerweile mehrere Videos aufgetaucht, die dokumentieren, wie im Festzelt zu dem Song „L’Amour Toujours“ von Gigi D’Agostino die Parole „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ lautstark mitgesungen wurde. Patrick R., ein Techniker, der auf der Veranstaltung arbeitete, äußerte sich schockiert und konnte nicht nachvollziehen, warum weder der DJ noch die Veranstalter eingegriffen haben, während solche Schmähungen gegröhlt wurden.

Ermittlungen laufen

Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet und bittet Zeugen, sich bei der Polizeistation Bad Homburg zu melden. Der Staatsschutz ist involviert, da der Verdacht auf Volksverhetzung besteht. Bürgermeister Keitel betonte, dass derartige Vorfälle extrem bedauerlich sind und er sich aktiv für ein respektvolles Miteinander engagieren möchte. Die Aufnahmen wurden von Patrick R. auf X hochgeladen, wo er ebenfalls seine Empörung über den Vorfall teilte.

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In einer weiteren Stellungnahme forderte Patrick R. die Verantwortlichen auf, die Situation nicht zu ignorieren. Er beschrieb, wie er nach der Veröffentlichung der Videos massiven Hass und Drohungen, einschließlich Morddrohungen, aus der rechtsextremen Szene ausgesetzt ist.

Die Kerbe, ein traditionelles Fest im Hochtaunuskreis, wird von dem Kerbeverein Burgholzhausen (KVB) organisiert. Dieser Verein distanzierte sich in einer Erklärung auf Instagram deutlich von den Vorfällen und kündigte an, dass man solche Äußerungen nicht dulde. „Das ist absolut und unwiderruflich gegen unsere Vereinsmentalität,“ hieß es. Bürgermeister Keitel lobte die Vereinsspitze für ihre klare Positionierung, bat jedoch, den Verein nicht pauschal zu verurteilen und forderte ein transparentes Vorgehen.

Veranstalter und DJs reagieren

Den beiden DJs aus Oberursel, die an diesem Abend für die musikalische Unterhaltung verantwortlich waren, war es nicht möglich, schriftlich zu dem Vorfall Stellung zu nehmen. In persönlichen Gesprächen distanzierten sie sich aber augenscheinlich von den diskriminierenden Äußerungen, erklärten jedoch, dass sie lediglich ein Partylied anstimmen wollten und nicht mit den gesungenen Parolen in Verbindung gebracht werden wollten.

Die Feststimmung in Burgholzhausen wurde nun nachhaltig durch diesen Vorfall überschattet. Ähnliche Vorfälle nehmen zu, wie zuletzt auf der Insel Sylt, wo während einer Feier ebenfalls rassistische Parolen skandiert wurden. Auch in Hessen gab es Berichte über vergleichbare Vorfälle, unter anderem in Kalbach und Alheim. Diese Entwicklungen werfen ein schlechtes Licht auf die Gesellschaft und Geschichtlichkeit solcher Feierlichkeiten, die doch ursprünglich für Freude und Gemeinschaft stehen sollten.

Die Bürger von Friedrichsdorf und Umgebung stehen nun vor der Aufgabe, sich mit der Thematik der Ausländerfeindlichkeit und der Verantwortung jedes Einzelnen in gesellschaftlichen Zusammenhängen auseinanderzusetzen.

Für weitere Informationen zu diesem Vorfall können Sie den umfassenden Bericht auf www.hessenschau.de nachlesen.

Quelle/Referenz
hessenschau.de

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