DeutschlandSport

Rassismus im Fußball: Blaschke fordert radikale Veränderungen!

Im schillernden Fußballzirkus wird das Thema Rassismus oft nur oberflächlich behandelt, doch Ronny Blaschke, Autor und Journalist, zieht in einem aufschlussreichen Interview mit rbb|24 die Verbindung zwischen der Fußballindustrie und den dunklen Schatten des Kolonialismus. Blaschke, der für sein Buch „Spielfeld der Herrenmenschen“ bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, thematisiert die tief verwurzelten Vorurteile und Klischees, die nicht nur in den Stadien, sondern auch in der digitalen Welt, wie bei Computerspielen, präsent sind.

Blaschke kritisiert die heuchlerische Rhetorik der Verbände, die Fußball als Fest der Vielfalt feiern, während in den entscheidenden Gremien oft nur männliche, weiße Funktionäre das Sagen haben. „Ohne den Kolonialismus würde es den Fußball als globalen Sport gar nicht geben“, erklärt er und verweist auf die Wurzeln des Spiels, die in der Ausbeutung anderer Länder liegen. Trotz der bunten Vielfalt auf dem Platz zeigt eine repräsentative Studie, dass rassistische Einstellungen in Fußballvereinen stark ausgeprägt sind. „Der Fußball ist bunter als der Rest der Gesellschaft“, so Blaschke, der auf die Diskrepanz zwischen der Realität und den Vorurteilen hinweist, die schwarze Spieler in der Gesellschaft erfahren.

Rassismus in der digitalen Welt

Besonders alarmierend ist Blaschkes Analyse der Computerspiele, in denen schwarze Spieler oft auf ihre körperlichen Fähigkeiten reduziert werden, während weiße Spieler für ihre Spielintelligenz gefeiert werden. Diese verzerrte Wahrnehmung wird auch in den Medien verstärkt, wo die Wahrscheinlichkeit, dass bei Kommentaren zur Schnelligkeit ein Spieler mit dunkler Hautfarbe erwähnt wird, dreimal höher ist. „Das Problem entsteht, wenn nur das Körperliche betont wird“, warnt Blaschke und fordert ein Umdenken in der Berichterstattung.

Kurze Werbeeinblendung

Die nächste Fußball-WM in den USA könnte durch die politische Landschaft, insbesondere durch eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump, beeinflusst werden. Blaschke sieht die Gefahr, dass die Fankultur und die Integration von Latinos im Fußball darunter leiden könnten. „Fußball ohne Diskriminierung wird es leider nicht geben“, schließt er und fordert klare Maßnahmen wie Quotenregelungen und die Sanktionierung von Diskriminierung im Sport.

Quelle/Referenz
rbb24.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"