DeutschlandMühldorf am Inn

Rätselhafter Arbeitsgerichtsprozess: Mühldorferin wegen Geruch gefeuert!

Im Oktober 1974 sorgte ein skandalöser Rechtsstreit vor dem Arbeitsgericht Mühldorf am Inn für sensationelle Schlagzeilen. Eine Frau wurde von der Bundespost aufgrund von angeblich „penetrantem Körpergeruch“ gekündigt – ein Fall, der die gesamte Stadt elektrisierte. „Wohl noch nie hatte ein Arbeitsgerichtsprozess in Mühldorf ein solches Aufsehen erregt“, titelte das Oberbayerische Volksblatt und beschrieb die Absurdität der Vorwürfe. Der Kündigungsbrief war nicht nur eine Watschn für die Frau, sondern auch für die vermuteten Intrigen unter Kolleginnen, die sie ins Abseits drängten.

Die betroffene Mühldorferin wies die Vorwürfe entschieden zurück. Sie war überzeugt, Opfer eines Komplotts ihrer Mitstreiterinnen zu sein und betonte: „Ich wasche mich jeden Tag und stinke nicht!“ Doch die Bundespost stellte sich gegen ihre Behauptungen. Zeugen berichteten über wiederholte Beschwerden von Kolleginnen, die angeblich unter dem Körpergeruch litten und den Betriebsfrieden gestört sahen. Die Personalabteilung rechtfertigte die Kündigung, indem sie behauptete, dieser Zustand neige trotz Mahnungen zur Genauigkeit nicht zur Besserung.

Ein kurioser Prozess mit überraschenden Wendungen

Der Prozess nahm bizarre Wendungen. Zeuginnen schilderten gar, wie die Mühldorferin ihre Mitmenschen „narkotisierte“, und selbst der Postamtmann, der die Frau mehrmals zur Ordnung gerufen hatte, konnte keinen Gestank wahrnehmen – seine Begründung? Ein katarrhalisches Geruchsorgan. Die Zuhörer im Gerichtssaal konnten sich vor Lachen kaum halten, als es zu absurden Anekdoten kam, während die Klägerin angespannt neben ihrem Verteidiger saß und um ihre Existenz bangte. Sie war alleinerziehend mit zwei Kindern und der Postverdienst von 680 Mark war ihre einzige Einkommensquelle.

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Inmitten der hitzigen Diskussionen um Geruchsproben und Kollegialität ergab sich ein Kompromiss: das Arbeitsgericht willigte ein, die Mühldorferin als Reinigungsfrau bei der Post zu beschäftigen. Ein Hoffnungsschimmer in einer Situation, die von so vielen scharfen Vorurteilen und blühenden Fantasien geprägt war!

Quelle/Referenz
innsalzach24.de

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