In den letzten Wochen sorgte ein besorgniserregender Trend an der Ostseeküste für Aufsehen. Immer mehr tote Kegelrobben werden an den Stränden von Rügen entdeckt, insbesondere in den Gebieten von Sassnitz, Lubmin und Freest. Bis zum 19. Oktober stieg die Zahl auf insgesamt 27 Tiere, die tot aufgefunden wurden. Die Robbe, die an diesem Tag entdeckt wurde, lag am Strand zwischen Sassnitz und Mukran und wird nun im Rahmen einer Untersuchung auf die möglichen Todesursachen genauer untersucht.
Die zuständigen Behörden und das Meeresmuseum stehen vor einer schwierigen Aufgabe, die Hintergründe und Ursachen dieses alarmierenden Phänomens aufzuklären. Zudem sind die Tiere, die gefunden wurden, allesamt erwachsene Robben in gutem Ernährungszustand, was das Rätsel um ihren Tod noch komplizierter macht. Bisher gibt es keinerlei Hinweise auf ernsthafte Krankheiten oder Verletzungen, die auf einen natürlichen Tod hindeuten könnten. Lediglich eine der Robben wies Einschnürungen am Hals auf, jedoch ist nicht klar, ob dies zum Tod geführt hat.
Ertrinken oder Fischerreusen?
In der Diskussion über die Todesursachen vermuten Experten, dass es sich um einen tragischen Ertrinkungsfall handeln könnte. Bei drei der Kegelrobben wurde Wasser in den Lungen festgestellt, was darauf hindeuten könnte, dass sie möglicherweise in Fischerreusen gefangen waren. Diese Theorie bleibt jedoch spekulativ, da bisherige Untersuchungen keine physischen Beweise für Einschlüsse oder Verletzungen liefern konnten, die auf ein solches Szenario hinweisen.
Die Forschung zur Klärung der genauen Todesursachen wird bis Ende November fortgesetzt, wobei das Meeresmuseum bereits Anzeige gegen Unbekannt gestellt hat. Dieser Schritt wurde unternommen, um mögliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zu untersuchen, da es unklar bleibt, ob menschliches Eingreifen zu den Todesfällen geführt hat.
Die Situation ist alarmierend, nicht nur für die Kegelrobbenpopulation, sondern auch für die Biodiversität der Ostsee. Die gesamte Gemeinschaft beobachtet gespannt, wie sich die Ermittlungen entwickeln, und hofft auf schnellstmögliche Aufklärung. Weitere Informationen zu den Untersuchungen und Ergebnissen können bei www.ostsee-zeitung.de nachgelesen werden.
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