DeutschlandGelsenkirchen

Radikalisierung im Fokus: Dialog statt Hass in Gelsenkirchen!

Radikalisierung in Deutschland droht, doch in Gelsenkirchen fordern Experten zur Lösung konstruktiven Dialog statt Hass auf – wie können wir gemeinsam den sozialen Frieden wiederherstellen?

In der aktuellen Diskussion über Radikalisierung zeigt sich ein alarmierendes Bild: Konflikte in der Gesellschaft bleiben oft unbeachtet und ungelöst. Dies führt zu einer tiefen Unzufriedenheit und Verunsicherung unter den Menschen. Diese Emotionen sind fruchtbaren Boden für radikale Ideologien, die gezielt ausgenutzt werden. Rechte Gruppierungen und islamistische Prediger haben es sich zur Aufgabe gemacht, aus der Unsicherheit Kapital zu schlagen, wie Experten im Bereich der Konfliktforschung betonen.

Radikalisierungsakteure, also die „Radikalisierungsunternehmer“, nutzen die Verzweiflung von Menschen, um sie für ihre extremen Positionen zu gewinnen. Um dem entgegenzuwirken, ist eine gezielte konfliktsensible Bearbeitung notwendig. Die letzten Jahre haben globale Herausforderungen wie die Pandemie, den Ukraine-Krieg, Inflation und den Klimawandel dafür gesorgt, dass viele Menschen ihre Lebensweise hinterfragen müssen. Diese Umstände fördern das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden und verstärken soziale Spannungen.

Dialog statt Isolation

Als Friedensorganisation ist der Einfluss auf gesamtgesellschaftliche Entwicklungen moderat, doch durch konstruktive Konfliktbearbeitung kann man positive Impulse setzen. Dr. Johannes Blatt, der Konfliktberater, stellte auf der Interkommunalen Fachtagung (IKFT) in Gelsenkirchen die zentrale Frage: „Wie schaffen wir es, Solidarität zwischen all jenen herzustellen, die in diesem System unter Druck stehen?“. Diese Diskussion ist entscheidend, um das Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft zu fördern.

Kurze Werbeeinblendung

Eine wiederkehrende Problematik ist die wachsende Konkurrenz zwischen verschiedenen Gruppen hinsichtlich Ressourcen und Aufmerksamkeit. Der Mangel an direkten Kontakten führt oft zu Vorurteilen und Missverständnissen. Uwe Gerwin, Referatsleiter für Migration und Integration in Gelsenkirchen, appellierte eindringlich an die Teilnehmenden, die eigene Blase zu verlassen und in den Dialog zu treten. „Wir müssen aus unseren bubbles, unseren Echoräumen, herauskommen“, so seine eindringliche Warnung.

Effektive Konfliktbearbeitung

Die praktische Umsetzung dieser Prinzipien geschieht durch kommunale Konfliktberatungsstellen, die Möglichkeiten der Begegnung und des Dialogs schaffen. Durch diese Gespräche können Bürger ihre Bedürfnisse und Sorgen äußern und gleichzeitig die Perspektiven anderer kennenlernen. Der Austausch über gesellschaftliche Veränderungen ist für das gemeinsame Miteinander essentiell. Die Schaffung von Gesprächskanälen und Netzwerken ermöglicht eine nachhaltige Bearbeitung von Konflikten.

In der Konfliktforschung wird davon ausgegangen, dass hinter extremen Positionen wie Rassismus oft essentielle Bedürfnisse stecken. Diese Bedürfnisse, zum Beispiel der Wunsch nach Selbstwirksamkeit und Sichtbarkeit, müssen erkannt und bearbeitet werden. Dabei leistet die Konfliktberatung einen wesentlichen Beitrag, da sie den Menschen ein Gefühl von Wirksamkeit vermittelt. Sie ermutigt dazu, sich aktiv in die Lösungsfindung einzubringen und nicht den extremistischen Strömungen nachzugeben.

Die gegenwärtigen Zeichen der Radikalisierung sind ein deutliches Warnsignal. Menschen sind mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen oft allein gelassen worden. Es ist an der Zeit, diese überfälligen Konflikte auf konstruktive Weise anzugehen. Der Erhalt des sozialen Friedens kann nur im Dialog erreicht werden, indem man miteinander und nicht gegeneinander kommuniziert. Diese Prinzipien werden als essentielle Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft angesehen und müssen in der praktischen Arbeit der Friedensförderung eine zentrale Rolle spielen. Weitere Einzelheiten zu diesen dynamischen Prozessen finden sich in interessanten Berichten unter www.forumzfd.de.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"