
In Syrien, wo die Herrschaft von Diktator Baschar al-Assad zusammengebrochen ist, sieht sich die Bevölkerung einer dramatischen humanitären Krise gegenüber. Laut Slawomir Dadas, dem Obmann der Initiative Christlicher Orient (ICO), bleibt die Situation im Land angespannt, trotz eines weitgehend friedlichen Umsturzes im ehemaligen Regierungsgebiet. Er warnte, dass viele Menschen in Armut leben – bereits vor dem Sturz lebten über 90 Prozent der Bevölkerung in prekären Verhältnissen. Die wirtschaftliche Not wird jetzt durch steigende Preise für essentielle Güter wie Brot verschärft. Die Kosten für ein Fladenbrot haben sich von 400 auf alarmierende 2.000 syrische Lira erhöht, was für viele nicht tragbar ist, wie die Betroffenen in Damaskus klagen. Laut einem Bericht von tagesschau.de herrscht angesichts der Warteschlangen vor den Bäckereien gereizte Stimmung, während die Menschen auf subventioniertes Brot hoffen.
Wirtschaftliche Not und soziale Spannungen
Die wirtschaftliche und soziale Lage in Syrien ist nach dem Zusammenbruch des Regimes indes weiterhin verheerend. Dadas erklärte, dass trotz der Abwesenheit von Kämpfen in vielen Landesteilen die Menschen ins Elend rutschen, was durch internationale Sanktionen nur verstärkt wird. Diese treffen hauptsächlich die Zivilbevölkerung und tragen zur Misere bei. Insbesondere Frauen und säkulare Muslime sehen sich zunehmenden Druck von militanten Milizen ausgesetzt, die bereits auf den Straßen vorhanden sind, wie ICO-Geschäftsführerin Michlin Alkhalil berichtete. Sie warnte, dass viele Menschen Angst haben, Syrien könnte sich in ein neues Libyen verwandeln. Zudem wurde beobachtet, dass Geschäfte und Schulen schließen mussten und Weihnachtsfeiern in den Kirchen stattfinden werden, während das gewohnte städtische Leben zurzeit ausbleibt.
Um den Menschen in Not zu helfen, hat die ICO bereits Projekte gestartet, wie die Unterstützung von Flüchtlingskindern und traumatisierten Menschen in Aleppo. Dadas betont die Notwendigkeit der fortwährenden Hilfe, auch wenn das öffentliche Interesse nachlassen könnte. Die UNO hat alarmiert, dass der Bedarf an humanitärer Hilfe in Syrien enorm gestiegen ist und kündigte an, dass Deutschland 8 Millionen Euro zur kurzfristigen Unterstützung bereitgestellt hat. Dennoch ist die Finanzierung des laufenden Nothilfplans bei weitem nicht ausreichend, um die immense Not zu lindern. "Nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg ist der Bedarf riesig", so Jens Laerke, Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung