Die Postbank steht vor erheblichen Veränderungen, die die Bargeldversorgung ihrer Kunden betreffen. Zum bereits angekündigten Rückzug aus zahlreichen Partnershops wird nun ein massiver Abbau von Bankfilialen und weiteren Abholmöglichkeiten hinzugefügt. Ab 2025 könnte das Abheben von Bargeld bei vielen Schreibwarenhändlern und Postfilialen in Deutschland der Vergangenheit angehören.
Aktuelle Schätzungen besagen, dass die Postbank plant, bis 2027 rund 230 ihrer Filialen zu schließen. Darüber hinaus wird auch die Zahl der Partnershops, mit denen die Kunden Bargeld abheben können, weiter reduziert. Diese drastischen Maßnahmen werden von der Bank mit einem Wandel im Kundenverhalten gerechtfertigt. Laut einem Sprecher der Bank ist ein Anstieg bargeldloser Zahlungen und der Trend zur Online-Banking-Nutzung unverkennbar. Diese Veränderungen sollen allerdings einer Schätzung von rund 1800 betroffenen Partnerstandorten entsprechen, die bis Ende 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen könnten.
Wo bleibt das Bargeld?
Mit der Schließung von Standorten zusammen steigt die Sorge um die Bargeldversorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten. Verbraucherorganisationen warnen davor, dass die Schließungen negative Folgen für den Zugang zu Bankdienstleistungen in Bundesländern wie Brandenburg und anderen ländlichen Regionen haben könnten. Viele Kunden, vor allem ältere Menschen, sind auf die physische Verfügbarkeit von Bargeld angewiesen und holen dieses in der Regel vor Ort ab.
Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich aus der Tatsache, dass die Kunden in Zukunft verstärkt auf alternative Methoden zurückgreifen müssen. Die Postbank betont aber, dass es über 6000 Automaten der Cash Group gibt, an denen Kunden weiterhin gebührenfrei Bargeld abheben können. Zudem bieten immer mehr Supermärkte und Drogerien diesen Bargeld-Service an. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass viele Einzelhändler einen Mindesteinkaufswert festlegen, ab dem Kunden Bargeld abheben können. Das bedeutet, dass auch die Höhe des abgehobenen Betrags oft beschränkt ist, meist auf 200 Euro pro Einkauf.
Der Weg in die digitale Zukunft
Obgleich die Maßnahmen zukunftsorientiert erscheinen, stellen sie viele Kunden vor die Frage, wie der Zugang zu Bargeld in den kommenden Jahren sichergestellt werden kann. Der Vorsitzende der Verbraucherzentrale befürchtet, dass die Vernichtung von Partnershops und Filialen eine große Versorgungslücke hinterlassen wird, die besonders für Menschen in ländlichen Gebieten problematisch sein könnte.
Einige kleinere Händler teilen diese Bedenken. So gibt es Stimmen wie die einer Schreibwarenhändlerin aus Bonn, die darauf hinweisen, dass gerade viele ältere Kunden ihre Einkäufe persönlich erledigen möchten und für diese der Bargeldservice in der Nähe unverzichtbar ist. Diese Umstellung, obwohl von der Postbank als notwendig erachtet, könnte zu einem Umdenken in der Gesellschaft führen, was die Nutzung und Wichtigkeit von Bargeld betrifft.
Der Wandel in den Bankdienstleistungen ist im Gange, und die Postbank kann nicht mehr rückgängig machen, was bereits in Bewegung gesetzt wurde. Während die Bank betont, dass es wichtig sei, die Zukunft mit digitalen Lösungen zu formen, gibt es gleichzeitig eine Verantwortung, die Bedürfnisse aller Kunden zu berücksichtigen, insbesondere derjenigen, die auf das herkömmliche Bargeld angewiesen sind. Informationen zu diesem Thema bietet ein Artikel auf www.ruhr24.de.