In Magdeburg herrscht Bestürzung nach einem tragischen Vorfall, bei dem ein mutmaßlicher Amokfahrer während eines Weihnachtsmarktes mehrere Menschen tödlich verletzt hat. Am 22. Dezember 2024 legten Polizisten am Tatort, der Johanniskirche in der Altstadt, Kerzen und Blumen nieder und hielten eine Mahnwache ab. Angesichts der schwerwiegenden Ereignisse hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser weitere Ermittlungen angekündigt, um mögliche Versäumnisse in den Sicherheitsbehörden zu klären. Es wurde bekannt, dass bereits vor einem Jahr Warnungen aus Saudi-Arabien über den 50-jährigen saudi-arabischen Staatsbürger eingegangen waren, der der Justiz in Deutschland bereits mehrfach aufgefallen war. Trotz dieser alarmierenden Hinweise sahen die Ermittler in ihm zunächst keine konkrete Gefahr, wie das Magazin "Spiegel" berichtete.
Ermittlungen und Nachbarn
Nach der Amokfahrt verbreiteten sich am Freitagabend Gerüchte über mögliche Schüsse an mehreren Orten, welche die Polizei umgehend dementierte. Im Zuge der Ermittlungen wurden mehrere Objekte in Bernburg durchsucht, da der mutmaßliche Täter dort wohnhaft ist. Ein Nachbar beschrieb den Mann als zurückgezogen und betonte, dass er in drei Jahren Nachbarschaft nichts Ungewöhnliches an ihm bemerkt habe. Dies machte die Situation besonders schockierend, da der Täter nicht als bedrohlich wahrgenommen wurde. Der Nachbar äußerte sein Unverständnis darüber, dass jemand, der dem Islam den Rücken gekehrt habe, zu solch einer Tat fähig sei, was die Traurigkeit über die Vorfälle noch verstärkt.
Die Unions-Fraktion im Bundestag fordert eine Sondersitzung des Innenausschusses, um die Sicherheitslage vor dem Jahreswechsel zu überprüfen. Diese Sitzung ist für den 30. Dezember geplant, parallel zu einer Versammlung des Parlamentarischen Kontrollgremiums. Angesichts der brennenden Fragen rund um die Vorfälle in Magdeburg müssen sich die Behörden nun den Vorwürfen stellen und klären, wie es zu diesem tragischen Vorfall kommen konnte, der die Stadt in einen Schockzustand versetzt hat.
Mehr Informationen zu den Hintergründen finden Sie bei Deutschlandfunk und MDR Sachsen-Anhalt.
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