Die Krawalle rund um das Abschiedsspiel von Lukas Podolski am vergangenen Wochenende überschatteten das Event und führten zu Gewaltszenen, die in der Öffentlichkeit für Besorgnis sorgen. Im Fokus stehen die Auseinandersetzungen zwischen polnischen Hooligans und der Polizei, die letztlich auch im Rhein-Energie-Stadion weiter eskalierten. Bis zu 14 Polizisten wurden während der Aufeinandertreffen in der Kölner Innenstadt verletzt, und es gab Berichte über direkte Bedrohungen gegen einen Mitarbeiter des 1. FC Köln.
Besonders perfide war die Verwendung eines Messers durch die Hooligans, die offenbar versuchten, ihre Macht zu demonstrieren. Nach Angaben des FC Köln haben fünf führende Mitglieder der Hooligan-Szene, sogenannte Capos, den Mitarbeiter unter hohen Druck gesetzt, insbesondere indem sie forderten, dass Ordner mit Migrationshintergrund aus dem Gästeblock entfernt werden. Die Auseinandersetzungen gipfelten schließlich in einem massiven Polizeieinsatz, bei dem acht Personen festgenommen wurden, die jedoch nach einer kurzen Identitätsüberprüfung wieder freigelassen wurden.
Hintergründe der Gewaltszenen
Ein weiterer Vorfall ereignete sich am Donnerstag, als ein 32-jähriger Fan vor dem Dom bei einem Streit mit Mitgliedern einer anderen Gruppe erstochen wurde. Er wurde notoperiert und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Der Haupttäter, ein 17-Jähriger, konnte einen Tag später in Essen festgenommen werden. Diese aggressive Stimmung führte direkt zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen den polnischen Fans und der Polizei, wo die Einsatzkräfte mit Steinen und Flaschen beworfen wurden.
Die Polizei sah sich gezwungen, Schlagstöcke und Reizgas einzusetzen, um die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen. Ein geplanter Fanmarsch wurde abgesagt, und die polnischen Anhänger wurden über spezielle Bahnen zum Stadion begleitet, um weitere Eskalationen zu vermeiden. Bei Kontrollen wurden zudem Drogen beschlagnahmt, und die Fans nutzten Pyrotechnik, die während des Spiels massenhaft eingesetzt wurde.
Die Polizei hat eine umfassende Ermittlungsaktion eingeleitet, die sich nun gegen die Hooligans richtet. Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Gefangenenbefreiung werden durchgeführt. Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn erklärte, dass die Täter alle in Polen wohnhaft seien, und die Polizei plane, Überwachungsaufnahmen vom Dom und Stadion zu nutzen, um den Vorfall genauer aufzuklären.
Anzeichen für ein beunruhigendes Phänomen
Die Hintergründe zu diesen Vorfällen werfen ein alarmierendes Licht auf die Beziehung zwischen Fußballfans und der Polizei in Deutschland. Das Management von Lukas Podolski und auch der Veranstalter des Abschiedsspiels haben sich bislang nicht zu den Vorfällen geäußert, ebenso wie Innenminister Herbert Reul, der auf die laufenden Ermittlungen hinwies. Die wiederholte Gewalt unter Fußballanhängern veranschaulicht die dringend benötigte Diskussion über Fanverhalten und Sicherheit bei großen Sportevents. Mehr Informationen zu diesem Vorfall finden sich in einem aktuellen Bericht bei www.rundschau-online.de.
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