Pirmasens. Ein alarmierendes Treffen der „Grünen Damen und Herren“ im Pirmasenser Krankenhaus hat die drängenden Probleme im deutschen Gesundheitswesen ans Licht gebracht. Chefarzt Dr. med. Michael Mullen, Pflegedirektor Bernd Henner und Marcel Schäfer von der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz waren zu Gast und beleuchteten die Herausforderungen, mit denen die Pflegekräfte konfrontiert sind. Dr. Mullen, ein Experte für Innere Medizin, hob die Bedeutung eines motivierten Pflegeteams hervor und stellte die neuen, hochmodernen Endoskopiegeräte vor, die dank künstlicher Intelligenz potenzielle Gesundheitsrisiken erkennen können. Doch während die Technik voranschreitet, bleibt die Pflege selbst in der Krise.
Pflegenotstand: Ein alarmierendes Signal
Marcel Schäfer warf ein Schlaglicht auf den Pflegenotstand in Deutschland, der durch die demografische Entwicklung verschärft wird. „Es gibt zu wenig junge Menschen, die wir in Pflegeberufe bringen können, während der Bedarf enorm steigt“, erklärte er. Die Pflegeberufe haben sich historisch schlecht organisiert, was zu unzureichender Lobbyarbeit geführt hat. Die Gründung der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz im Jahr 2016 war ein Schritt in die richtige Richtung, doch die Zeit drängt. Schäfer kritisierte die überbordende Bürokratie und die „Misstrauenskultur“ im System, die Pflegekräfte daran hindert, mehr Zeit mit den Patienten zu verbringen. „Die Dokumentationspflicht ist aus der Zeit gefallen“, so Schäfer. Die Landespflegekammer setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung ein, während bundesweit Tausende von Pflegekräften fehlen.
Pflegedirektor Bernd Henner bestätigte die alarmierende Situation: „Wir sind im oberen Drittel der Krankenhäuser in Deutschland, aber der Arbeitsmarkt ist leer. Wir kämpfen um jede Fachkraft und müssen auf Auslandsrekrutierung zurückgreifen.“ Die Herausforderungen sind enorm, und die Suche nach qualifiziertem Personal wird immer schwieriger. Die „Grünen Damen und Herren“ hingegen bieten den Patienten im Krankenhaus nicht nur Zuwendung, sondern auch eine wichtige Ergänzung zum Pflegepersonal, indem sie kleine Wünsche erfüllen und den Kranken das Gefühl geben, nicht allein zu sein.
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