In Deutschland ziehen viele Menschen in die pulsierenden Großstädte, um eine bessere berufliche Perspektive zu finden. München bleibt dabei unangefochten die beliebteste Wahl für Arbeitnehmer, die aus dem Umland pendeln. Zahlen aus dem Jahr 2023 zeigen, dass 454.900 Beschäftigte aus den umliegenden Gemeinden in der bayerischen Landeshauptstadt arbeiten. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin und Köln, die ebenfalls viele Pendler anziehen.
Hamburg hat in diesem Jahr den stärksten Anstieg von Einpendlern verzeichnet, gefolgt von München und Berlin. Insgesamt zeigt sich, dass auch andere Städte wie Düsseldorf zunehmend an Attraktivität gewinnen für Menschen, die in urbanen Zentren beruflich erfolgreich sein möchten.
Öffentliche Verkehrsanbindung spielt eine entscheidende Rolle
Natürlich ist der tägliche Pendelweg keine leichte Aufgabe. Viele Menschen kämpfen mit Staus und Pendlerstress. Studien belegen, dass das Homeoffice nicht nur die Verkehrsbelastung verringert, sondern auch positive Effekte für das Klima, die Umwelt und die Gesundheit der Menschen mit sich bringt. Thomas Pütz, ein Experte des BBSR, hebt hervor, dass die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr für Pendler aus dem Umland entscheidend ist. Eine zuverlässige Taktung von Bussen und Bahnen sowie der Ausbau von Kapazitäten sind Grundpfeiler, um die Mobilität zu verbessern.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass rund 90 Prozent der deutschen Bevölkerung Zugang zu fußläufig erreichbaren Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs haben. Dennoch ist die Infrastruktur in dicht besiedelten Landkreisen oft besser ausgeprägt als in ländlichen Regionen. Die Möglichkeit, eine Bushaltestelle innerhalb von 600 Metern oder einen Bahnhof innerhalb von 1200 Metern zu erreichen, hat einen erheblichen Einfluss auf die Pendlerzahlen.
Lange Arbeitswege die Norm
Im Jahr 2023 bleibt der durchschnittliche Arbeitsweg für viele Pendler jedoch konstant bei 17,2 Kilometern. Ein besonders interessanter Aspekt sind die steigenden Zahlen von Pendlern, die extreme Distanzen zurücklegen. Über 7 Millionen Menschen pendeln mehr als 30 Kilometer zur Arbeit, und auch der Anteil derjenigen, die mehr als 50 oder sogar 100 Kilometer zurücklegen, wächst.
Besonders deutlich wird dies in den Landkreisen Märkisch-Oderland in Brandenburg, Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern und Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, wo die Pendeldistanzen zu den längsten in Deutschland zählen. In Bayern sind die Distanzen ebenfalls bemerkenswert, insbesondere in den Landkreisen Landsberg am Lech und Pfaffenhofen an der Ilm.
– NAG