Deutschland

Pegida-Gründer Lutz Bachmann kündigt das Ende der islamfeindlichen Demos an

In einer überraschenden Wendung hat Lutz Bachmann, der Gründer der umstrittenen Pegida-Bewegung, das Ende der islamfeindlichen Protestaktionen bekannt gegeben. Dies geschah in einem emotionalen Video, in dem Bachmann sich offenbar am Strand von Teneriffa, seinem derzeitigen Wohnort, befindet. Dort erklärte er, dass der kommende Sonntag der letzte Pegida-Straßenprotest in der bisherigen Form sein wird, was sowohl in den Nachrichten als auch auf sozialen Plattformen für Aufsehen sorgte.

In dem Clip, der auf Telegram geteilt wurde, ist Bachmann mehrfach zu sehen, wie er mit den Tränen kämpft und sich seine Augen unter einer Sonnenbrille wischt. Trotz der traurigen Botschaft betont er den „Erfolg“ der Bewegung, indem er hervorhebt, dass ein Teil des Wahlerfolges der Alternative für Deutschland (AfD) auf ihre Aktivitäten zurückzuführen sei. Ein bemerkenswertes Eingeständnis, das die weitreichenden politischen Auswirkungen von Pegida unterstreicht.

Der Niedergang von Pegida

Pegida, das für “Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes” steht, wurde im Oktober 2014 in Dresden ins Leben gerufen und konnte besonders in seinen Anfangsjahren zehntausende Menschen mobilisieren. Allerdings scheint das Interesse in den letzten Jahren stark gesunken zu sein. Während die Bewegung anfangs große Menschenmengen an zog, berichten aktuelle Beobachtungen von deutlich niedrigeren Teilnehmerzahlen bei den letzten Demonstrationen, was zu Bachmanns Entscheidung beigetragen haben dürfte.

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Im Video spricht Bachmann auch über seine persönlichen Herausforderungen, darunter gesundheitliche und finanzielle Probleme. Diese Aspekte spielen eine Rolle in seinem Rückzug und sind nicht zu unterschätzen, insbesondere nachdem er im September des vergangenen Jahres vom Amtsgericht Dresden zu 17 Monaten Haft auf Bewährung wegen volksverhetzender Äußerungen verurteilt wurde.

Die Kritik an Pegida war und ist beträchtlich. Gegner der Bewegung werfen ihr vor, religiös verbrämten Rassismus zu propagieren und mit Hassreden gegen Flüchtlinge, Politiker und Journalisten in die Schlagzeilen geraten zu sein. Diese Vorwürfe haben die Bewegung über die Jahre immer wieder in ein negatives Licht gerückt.

Trotz des angekündigten Endes der regelmäßigen Proteste scheinen Bachmann und seine Mitstreiter nicht bereit, einfach so aufzugeben. In seinem Video ruft er zu einer letzten Demonstration auf und kündigt an, dass neue Konzepte wie Podcasts, Radio und TV in Planung sind. Dies lässt darauf schließen, dass Bachmann weiterhin Einfluss auf die politische Landschaft nehmen möchte, auch wenn sich die Formate ändern.

Diese Entwicklungen kommen in einer Zeit, in der die politische Rhetorik in Deutschland zunehmend polarisiert ist. Der Rückgang des Publikumsinteresses bei Pegida könnte auch die allgemeine Stimmung in der Gesellschaft widerspiegeln, die sich von extremen Positionen distanziert. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob Bachmanns Versuch, neue Formate zu schaffen, Früchte tragen kann. Weitere Details dazu werden in den kommenden Tagen sicherlich öffentlich diskutiert werden.

Ein umfassender Blick auf die Hintergründe dieser Entscheidung bietet der Bericht auf www.t-online.de.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Teneriffa, Spanien
Quelle
t-online.de

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