Deutschland

Parkplatznot in Sassnitz: Anwohner kämpfen gegen Touristenflut!

In der malerischen Stadt Sassnitz auf der Insel Rügen kämpfen die Anwohner mit einem alltäglichen Problem: Parkplatzmangel. Besonders im Karl-Liebknecht-Ring, wo die räumlichen Gegebenheiten stark eingeschränkt sind, stellt sich der Parkplatz als ein knappes Gut heraus. „Um 10 Uhr morgens ist das Areal voll, und ich habe keine Chance, einen Platz zu ergattern“, schildert die 83-jährige Barbara Jürgas die frustrierende Situation.

Die Bewohner, die oft gezwungen sind, früh morgens ihre Einkäufe zu erledigen, finden sich regelmäßig in einer Art Wettlauf um die begrenzten Parkmöglichkeiten wieder. „Ich muss mir meinen Tag nach den Besuchern richten, um einen Platz zu finden“, erläutert Jürgas. Ihre Wut über die parkenden Touristen kann sie manchmal nicht zurückhalten, besonders wenn diese direkt vor den Wohngebäuden parken. „Das letzte Mal habe ich einen Urlauber angeschnauzt, weil ich keinen Platz für mein Auto gefunden habe“, fügt sie hinzu, leicht beschämt über ihre Reaktion.

Begehung im Karl-Liebknecht-Ring

Die Problematik hat auch die Stadtpolitik auf den Plan gerufen. Ingo Trusheim von der Wählergemeinschaft „Aufbau Zukunft Sassnitz“ hat die Situation vor Ort besucht. Er ist besorgt über die engen Straßenverhältnisse und deren Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit, besonders im Hinblick auf mögliche Einsätze der Feuerwehr. „Manche Stellen sind so eng, dass im Notfall keine Feuerwehrfahrzeuge durchpassen würden“, bemerkte er. Seine Lösungsidee: der Außenbereich des Sportplatzes Wedding könnte als zusätzlicher Parkplatz genutzt werden.

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In der Bürgergemeinschaft gibt es bereits Vorschläge, das Parken für Anwohner zu reservieren. „Wir haben das schon viele Male angefragt“, sagt Jürgas und fordert, dass ein Anwohnerparkrecht etabliert werden sollte.

Leon Kräusche, der Bürgermeister von Sassnitz, gesteht, dass er die Sorgen der Anwohner nachvollziehen kann. „Es ist in der Tat belastend, wenn man nach Hause kommt und keinen Parkplatz findet“, erklärt er. Dennoch betont er, dass die Lösung nicht einfach sei. bisherige Maßnahmen, wie eine Einbahnstraßenregelung, hätten zwar die Situation etwas entschärft, seien jedoch nicht ausreichend.

Die Stadt hat kürzlich zusätzliche Schilder aufgestellt, die den Besuchern anzeigen, dass sie am Nationalpark Jasmund parken sollen, doch die Wirkung dieser Maßnahme bleibt fraglich. Anwohner berichten, dass die Touristen oft ignorieren, wo sie parken sollten, und sich stattdessen direkt in den bereits überfüllten Wohngebieten niederlassen.

„Wir nehmen das Thema ernst“

Die Anliegen der Anwohner werden ernst genommen, wie Bürgermeister Kräusche versichert. Dennoch ist er realistisch hinsichtlich der Komplexität der Herausforderung. „Es ist nicht nur eine Frage der Regelung, sondern auch des Tourismus, den wir nicht aus den Augen verlieren sollten“, sagt er und fügt hinzu, dass ein gewisses Maß an Flexibilität für Besucher erforderlich sei, die zur Stärkung der lokalen Wirtschaft beitragen.

Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden, um das Parkchaos im Karl-Liebknecht-Ring aufzulösen. Der Anwohnerschaft kann nur geduldig begegnet werden, während Lösungen ausgearbeitet werden. Die kontinuierliche Kommunikation zwischen Stadtpolitik und Bürgergemeinschaft scheint der Schlüssel zu sein, um eine faire Lösung für alle Beteiligten zu finden.


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Sassnitz, Deutschland
Quelle
ostsee-zeitung.de

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