Im Forstbotanischen Garten von Tharandt zeigt sich in der Herbstferienzeit ein buntes Bild: Familien und große Gruppen genießen die milden Temperaturen und die Farbvielfalt des Indian Summer. Doch trotz dieser Freude gibt es eine erhebliche Herausforderung für Besucher, insbesondere für auswärtige Gäste: Parkplätze sind rar.
Die Stellplätze am Eingang Zeisigweg sind wochentags nicht zugänglich, da dort Bauarbeiten für ein neues Mehrzweckgebäude stattfinden. Ein signalisierendes Sperrschild macht auf die Situation aufmerksam, aber viele Autofahrer ignorieren dies und parken trotzdem, was zu Problemen für Bauarbeiter führt. „Am Dienstag hatten wir große Schwierigkeiten mit der Durchfahrt“, berichtet Vorarbeiter Volker Göbel von der Firma Döhnert und fügt hinzu, dass das Ordnungsamt gerufen werden musste. Auch die Wiese neben dem Sperrschild wird oft als Parkplatz missbraucht.
Parksituation vor Herausforderungen
Besucher stellen fest, dass die Situation nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich ist. Ein älterer Herr, Eberhard Stenzel aus Bobritzsch, macht mit seiner Enkelin Emilia einen Spaziergang. „Öffentliche Verkehrsmittel sind hier kaum eine Option“, erklärt er. Alternativen scheinen nicht ideal, vor allem für weniger mobile Besucher. Eine Familie, die von Mildenau anreiste, ließ ihr Auto in Tharandt stehen und machte sich zu Fuß auf den Weg, um die Schönheit der Anlage zu genießen.
Kustos Ulrich Pietzarka ist über die Parkplatzproblematik besorgt und berichtet von zahlreichen Bemühungen, Land von Privaten zu erwerben, um neue Parkflächen zu schaffen. Bisher blieben diese Bestrebungen jedoch erfolglos. „Wir müssen schauen, wie wir das Problem lösen können“, so Pietzarka.
Die Stadtverwaltung hatte vor einigen Jahren eine Fläche in der Nähe des Gewerbegebiets für Besucher genehmigt, die nun jedoch aufgrund von Kabelrollen unbenutzbar ist. Technischer Leiter Sebastian Florian erklärt: „Wir haben uns dort um die Fläche gekümmert, aber seit letztem Jahr ist sie nicht mehr nutzbar.“)
Bürgermeister sieht kein dringendes Problem
Interessanterweise sieht der Bürgermeister von Tharandt, Silvio Ziesemer, die Parksituation nicht als akutes Problem an. „Die Fläche im Gewerbegebiet sollte für die ansässigen Betriebe reserviert bleiben“, betont er. Stattdessen plädiert er dafür, alternative Transportmittel zu nutzen, wie Fahrrad, Bus oder S-Bahn. Er zählt verschiedene Parkmöglichkeiten in der Umgebung auf, doch die weiten Wege dorthin sind für viele Besucher unpraktisch.
Ziesemer meint, dass die derzeitige Situation mit den vorhandenen Parkplätzen in den Nachbarorten hingenommen werden kann. Diese sind jedoch nicht für alle Besucher zugänglich und erfordern zusätzliche Anstrengungen, um zum Forstpark zu gelangen.
Die Bewohner und Besucher des Forstbotanischen Gartens werden sich weiterhin mit der Herausforderung auseinandersetzen müssen, die Sonnenstunden im herbstlichen Tharandt zu genießen, während sie gleichzeitig nach geeigneten Parkmöglichkeiten suchen.
Für detaillierte Informationen zur Parkplatzsituation und weiteren Entwicklungen sind weitere Berichte auf www.saechsische.de zu finden.
