In Paris wurde kürzlich eine bedeutende Änderung bei den Parkgebühren für schwere Fahrzeuge implementiert, die möglicherweise als Vorbild für deutsche Städte dienen könnte. Umweltaktivisten sind erfreut über die Maßnahmen, die den Anstieg von großen und umweltschädlichen Autos in der Stadt eindämmen sollen. Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, äußerte, dass die Menschen zunehmend frustriert von den massiven SUVs seien, die den Verkehr in den Städten belasten.
Insgesamt hat die Umwelthilfe 324 Anträge in deutschen Städten für erhöhte Parkgebühren und Beschränkungen für SUVs eingereicht. Dieser Schritt zeugt von einem großen öffentlichen Interesse, da über 21.000 Bürger Resch damit beauftragt haben, diese Anträge zu stellen. Es zeigt sich ein wachsender Druck auf die Verantwortlichen, entsprechend zu handeln.
Die neue Regelung in Paris
Seit Anfang Oktober müssen Fahrer von schweren SUVs und anderen großen Fahrzeugen in Paris tief in die Tasche greifen: Für eine Stunde Parken im Stadtzentrum sind 18 Euro fällig und für sechs Stunden sogar bis zu 225 Euro. Die Regelung betrifft sowohl Benzin- als auch Hybridfahrzeuge ab einem Gewicht von 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen. Ausnahmen gelten für Bewohner, Handwerker und Menschen mit Behinderung, die sich vom hohen Tarif nicht betroffen fühlen müssen.
Die Stadtverwaltung rechtfertigt die drastischen Erhöhungen mit der Verbesserung der Luftqualität und der Verkehrssicherheit. Immer mehr schwere Autos gefährden die Sicherheit auf den Straßen und tragen zur Umweltverschmutzung bei. Diese Maßnahme könnte als Modell für ähnliche Regelungen in anderen Städten dienen.
Reaktionen in Deutschland
Allerdings reagiert Deutschland unterschiedlich auf das Pariser Beispiel. Während in Hamburg gerade eine neue Gebührenordnung erlassen wurde, wird es dort keine speziellen Regelungen für SUVs geben. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer bezeichnete die Forderung nach höheren Gebühren für schwere Autos als absurd und bezweifelt die rechtliche Umsetzbarkeit. In Potsdam zeigte sich die Stadtverwaltung ebenfalls skeptisch gegenüber einer solchen Regelung.
Die Umwelthilfe warnt davor, dass eine pauschale Anpassung der Parkgebühren in Deutschland unrealistisch sein könnte, fordert aber dennoch, dass der öffentliche Druck auf die Städte steigt. Laut Resch soll ein Bewohnerparkausweis möglichst 360 Euro pro Jahr kosten. Bonn plant bereits, diese Gebühr ab dem nächsten Jahr einzuführen, während andere Städte noch immer unter dem erforderlichen Niveau bleiben.
In Hinblick auf die Erfolgsgeschichten merkt Resch an, dass Städte wie Koblenz und Aachen bereits Gebühren nach Fahrzeuggröße angepasst haben. Dies könnte auch dazu führen, dass kleinere und leichtere Autos in den Innenstädten zahlreicher werden. Darüber hinaus wird eine Zulassungssteuer, ähnlich der in Frankreich, von einigen Kommunen in Betracht gezogen.
Es bleibt spannend, wie sich die Diskussion um Parkgebühren für schwere Fahrzeuge entwickeln wird und ob Deutschland dem Beispiel von Paris folgen kann. Der Druck aus der Bevölkerung könnte die Entscheidungsträger dazu bringen, endlich aktiv zu werden, bevor der Straßenverkehr weiter aus den Fugen gerät.
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