Palästinensischer Autor Saif: Wir sind nicht die Hamas – Ein Plädoyer für Frieden
Erleben Sie das Podiumsgespräch mit dem palästinensischen Autor Atef Abu Saif zur aktuellen Situation im Gazastreifen, live von der Buchmesse 2024.
Palästinensischer Autor Saif: Wir sind nicht die Hamas – Ein Plädoyer für Frieden
Auf der Buchmesse in Frankfurt hat der palästinensische Autor und ehemalige Kulturminister der palästinensischen Autonomiebehörde, Atef Abu Saif, in einem eindringlichen Podiumsgespräch auf die humanitäre Krise im Gazastreifen aufmerksam gemacht. Sein neues Werk, „Don’t Look Left: A Diary of Genocide“, welches 2025 auch in deutscher Sprache erscheinen wird, beschreibt seine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke aus dem Krieg im Nahen Osten in Form eines Tagebuchs.
Abu Saif erklärte, dass den Menschen in Gaza die Hoffnung auf eine bessere Zukunft fehle. Kriege entmenschlichten die Bevölkerung, und viele Palästinenser litten unter der ständigen Angst und Unsicherheit. „Die Nacht bedeutet, man hat den Tag überlebt“, schilderte er die Verzweiflung, die die Menschen in Gaza täglich erleben müssen. Für diese Menschen ist der plötzliche Wechsel von Tag zu Nacht ein ständiges Symbol des Überlebens. „Wenn die Nacht einbricht, wartet man auf den Morgen“, so Abu Saif.
Ein Blick auf die Menschen im Krieg
In der Diskussion, die von der Buchmesse organisiert wurde, betonte Saif, dass sein Buch nicht nur den Krieg an sich thematisiere, sondern sich auf die Menschen konzentriere, die in diesem Konflikt leiden. Er ist selbst Mitglied der Fatah-Bewegung, die in direkter Konkurrenz zur Hamas steht. „Es ist ein Krieg gegen das palästinensische Volk. Wir sind nicht die Hamas“, erklärte er eindrücklich, in Anspielung auf den Überfall, den die Terrororganisation am 7. Oktober 2023 auf Israel durchgeführt hat.
Die persönlichen Verluste, die Saif durch den Konflikt erlitten hat – viele Freunde und Angehörige kamen dabei um – machten ihn zu einem eindringlichen Zeugen der aktuellen Situation in seiner Heimat. Sein Werk will nicht nur informieren, sondern auch ein Bewusstsein für das menschliche Leid schaffen, das im Schatten von politischen Auseinandersetzungen oft in den Hintergrund gedrängt wird.
Der Austausch auf der Buchmesse kam zu einem Zeitpunkt, an dem das Thema Palästina und die damit verbundenen Herausforderungen international verstärkt diskutiert werden. Abu Saif trägt mit seiner persönlichen Erzählung zur Sensibilisierung und zum besseren Verständnis der komplexen Situation im Nahen Osten bei.
Dieses Podiumsgespräch ist ein Beispiel dafür, wie Literatur und Kunst als Plattform dienen können, um humanitäre Krisen sichtbar zu machen. Die Verbindung zwischen der kulturellen Betrachtung und der aktuellen politischen Realität wird immer wichtiger, um das Bewusstsein für die leidenden Menschen in Krisengebieten zu schärfen.
Für weitere Informationen und einen tieferen Einblick in die Thematik empfiehlt sich ein Blick auf den Bericht auf www.hessenschau.de.