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Ostdeutschland in der Kritik: Negative Bildnisse in den Medien enthüllt

Negative Medienberichte über Ostdeutschland im Fokus: Eine neue Datenerhebung von Hoferichter & Jacobs zeigt, wie verzerrt das Bild der Ostdeutschen ist, während die MDR-Dokumentation „Es ist kompliziert… – Der Osten in den Medien“ am 10. Oktober ausgestrahlt wird!

Leipzig (ots)

In einer umfassenden Analyse der Medienberichterstattung über Ostdeutschland hat die mitteldeutsche Produktionsfirma Hoferichter & Jacobs GmbH alarmierende Ergebnisse präsentiert. Die Recherche, die für die MDR-Dokumentation „Es ist kompliziert… – Der Osten in den Medien“ durchgeführt wurde, zeigt eine deutliche negative Tendenz in der Berichterstattung über die Region. Die Ergebnisse sind in einer Datenerhebung zusammengefasst, die unter mdr.de abgerufen werden kann. Zuschauer können die Dokumentation am 10. Oktober um 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen verfolgen oder bereits jetzt in der ARD Mediathek ansehen.

Ein zentrales Anliegen dieser Untersuchung war es, herauszufinden, inwieweit das Bild von Ostdeutschland von den Medien geprägt wird. Die Datenerhebung betrachtet einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren, konkret vom 3. Oktober 1990 bis zum 12. August 2024. Dabei wurden über 311 Millionen Presseartikel in etwa 12.000 Abfragen automatisiert analysiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die häufig verwendeten Begriffe gelegt, die in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten in Verbindung mit „Ostdeutschland“, „ostdeutsch“ oder „Ostdeutsche“ erschienen sind. Das Ergebnis zeigt eine überwältigende Dominanz negativer Begriffe in der Berichterstattung.

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Medienanalyse und KI-Visualisierung

Zusätzlich zur statistischen Auswertung hat das Forschungsteam eine Volltextanalyse der Presseartikel vorgenommen, die jeweils um den 3. Oktober veröffentlicht wurden. Hierbei wurde untersucht, wie die Ostdeutschen über die letzten drei Jahrzehnte charakterisiert wurden. Interessanterweise wurde für die Dokumentation ein innovatives Verfahren entwickelt, das mithilfe von KI-generierten Bildern das mediale Bild der Ostdeutschen aus ausgewählten Artikeln visualisiert.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die drastische Überrepräsentation bestimmter Begriffskombinationen auf eine erhebliche Pauschalisierung in der Berichterstattung über Ostdeutschland hinweist. Es wurde festgestellt, dass besonders negative Zuschreibungen, Ideologien rechter Strömungen und Gefühle der Machtlosigkeit und Benachteiligung in den Medien präsent sind. Themen wie Protest und Mangel zeichnen sich als wiederkehrende Motive ab, während Unterschiede in der Darstellung des Ostens anscheinend großgeschrieben werden.

Die zentralen Ergebnisse dieser Analyse sind ebenfalls auf der Website abrufbar, und die Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft (KMW), wurde im Rahmen des Methodenmoduls „Anwendungen und Praxisfelder“ des Masterstudiengangs KMW sichtbar.

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Die MDR-Dokumentation selbst widmet sich der Frage, wie stark die Medien tatsächlich das Bild sowie das Selbstverständnis der Ostdeutschen geprägt haben. Moderiert von Tino Böttcher, analysiert der 90-minütige Film die medialen Zuschreibungen verschiedener Printmedien und bezieht Experten sowie Journalisten in seine Erörterungen mit ein. Persönlichkeiten wie Marieke Reimann, Hajo Schumacher und Christoph Dieckmann kommen zu Wort, um zu erläutern, welche Ereignisse und medialen Zuschreibungen die Wahrnehmung des Ostens über die Jahre beeinflusst haben.

Für weitere Informationen können Interessierte sich an die MDR-Dokumentation „Es ist kompliziert…Der Osten in den Medien“ wenden, die nicht nur die negative Berichterstattung thematisiert, sondern auch die Entwicklung der Sichtweise auf die Region über mehrere Jahrzehnte beleuchtet. Ein tieferer Blick in die Themen zeigt, wie sich die mediale Wahrnehmung mit der Realität der Menschen in Ostdeutschland oft nicht deckt.

Die Ergebnisse dieser Studie werfen ein Schlaglicht auf die Verantwortung der Medien und deren Rolle bei der Konstruktion sozialer Identitäten in verschiedenen Regionen Deutschlands. Und all das kann im Detail unter www.presseportal.de nachgelesen werden.

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