Lüneburg. Der OP-Saal gleicht oft einer hektischen Bühne, wo Spezialisten hinter den Kulissen agieren. Im Klinikum Lüneburg fand kürzlich das erste OP-Fachforum unter dem Motto „Der OP ist eine eigene Welt“ statt. Rund 50 engagierte OP-Pflegekräfte aus ganz Norddeutschland strömten zusammen, um sich über Innovationen und Herausforderungen der Branche auszutauschen. „Operieren ist Teamarbeit. Hier arbeiten OTAs Hand in Hand mit den Ärzten“, erklärte Inga Frie, eine erfahrene Operationstechnische Assistentin (OTA).
Die Veranstaltung bot nicht nur Einblicke in die tägliche Arbeit im OP, sondern auch eine spannende Führung durch den Zentral-OP mit seinen sieben Sälen. Unter den Gästen war die Entdeckung eines einzigartigen OP-Siebs, das Anwendungsoptionen für Auszubildende präsentiert, besonders hervorzuheben. Die Fachkräfte diskutierten auch den steigenden Bedarf an OTAs, da die Ausbildung seit 2008 im Klinikum Lüneburg immer weiter an Bedeutung gewinnt.
Leiharbeit hat auch die Region Nordostniedersachsen erreicht
Doch trotz aller positiver Entwicklungen gibt es große Herausforderungen: Die Leiharbeit hat die Region erreicht und stellt für das Klinikum ein ernsthaftes Problem dar. Geschäftsführer Dr. Michael Moormann kritisierte den hohen finanziellen Druck durch Leiharbeitskräfte, deren Gebühren vorwiegend an Agenturen fließen und nicht an die Pflegekräfte selbst. „Wir haben einen Mehraufwand an Koordination, der uns zusätzlich belastet“, fügte OP-Leiterin Anita Böther hinzu, die auch auf die wachsenden Dokumentationspflichten hinwies.
Was bleibt? Trotz der grauen Wolken des finanziellen Drucks sind die Spezialisten im OP stolz auf ihren medizinischen Fortschritt, wie den Einsatz eines DaVinci-Roboters. „Das ist der Himmel für uns. Wir erleben, was alles möglich ist“, so Böther. Durch kreativen Austausch und ein starkes Team wird der OP zur eigenen Welt – eine Herausforderung der besonderen Art, die jedoch auch den Gefühlen des Schaffens und der Verbundenheit nicht entbehrt.