DeutschlandHamburgMagdeburg

Omar, der Kämpfer: Von der Angst zur Hoffnung in Magdeburg!

Im Leben des zehnjährigen Omar hat sich kürzlich alles verändert. Vor einem Jahr war er von Angst geplagt, insbesondere bei der Vorstellung, dass der Hautsack, in dem sich seine Organe befanden, während des Schlafens platzen könnte. Sein strahlendes Lächeln deutet jedoch darauf hin, dass sich die Dinge zum Besseren gewendet haben. Rona Nawabi, die selbst aus Afghanistan stammt, brachte Omar nach Deutschland, um ihm die notwendige medizinische Behandlung zukommen zu lassen.

Omar leidet an einem Nabelschnurbruch, einem Zustand, der bei etwa einem von 10.000 Neugeborenen auftritt, und bei dem sich Organe außerhalb des Bauches befinden. In vielen ärmeren Ländern, einschließlich Afghanistan, haben betroffene Kinder oft kein Überleben, da ihnen die notwendige Operation verwehrt bleibt. Dies wurde von Salmai Turial, dem Chefarzt der Kinderchirurgie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, bestätigt. Er erklärte: „In Afghanistan hätte er nicht überlebt.“ Mit seiner Erfahrung und seinem Engagement trägt er dazu bei, dass Kinder wie Omar eine Chance auf ein besseres Leben bekommen.

Ein langer Weg zur Behandlung

Omar gehört zu einer wenigen Glücklichen, die mit ihrer Krankheit überleben konnten, aber die ständige Sorge belastete ihn. Der Verein „Kinder brauchen uns – Kinderluftbrücke Kabul-Hamburg“ wurde auf seine Situation aufmerksam und organisierte schließlich seine Behandlung in Deutschland. Die Vorbereitungen auf die Operation zogen sich über ein ganzes Jahr hin, was sowohl für Omar als auch für Rona eine schwere Zeit war.

Kurze Werbeeinblendung

Salmai Turial nahm sich Zeit, um sicherzustellen, dass Omar die postoperative Versorgung erhalten kann, die für seine Genesung notwendig ist. „Wir hätten ihn auch in Afghanistan operieren können, aber die Nachbehandlung dort wäre nicht ausreichend gewesen“, so Turial. Rona Nawabi half bei der Organisation des Aufenthalts in Deutschland und fand eine Gastfamilie in Magdeburg.

Die Operation selbst stellte eine Herausforderung dar, denn es musste Platz im Bauch geschaffen werden, um die Organe korrekt zu platzieren. Auch die Kommunikation war kompliziert, da Omar zu diesem Zeitpunkt kaum Deutsch sprach. Doch dank eines einfühlsamen Teams um die Anästhesistin Selinde Mertz konnte Omar zur Op gebracht werden. Sie vermieden angstlösende Mittel und nutzten bildliche Sprache und Gesten, was dazu führte, dass Omar entspannter aus der Narkose erwachte und das Problem, mit dem er so lange gelebt hatte, nicht mehr hatte.

Hilfe über Grenzen hinweg

Der Verein „Kinder brauchen uns“ hat in den letzten zwei Jahrzehnten über 400 Kindern geholfen. Diese Unterstützung kommt nicht ohne die Kooperation mit lokalen medizinischen Einrichtungen in Afghanistan. Salmai Turial reiste regelmäßig in sein Heimatland und konnte dort Operationsmöglichkeiten für die Kinder sicherstellen. Trotz der strengen religiösen Vorschriften der Taliban zeigt er auf, dass es auch positive Entwicklungen gibt, wie etwa dass Frauen in vielen Bereichen arbeiten.

Kurze Werbeeinblendung https://hanfland.at/hanf-zum-fruehstueck-so-startest-du-gesund-und-energiegeladen-in-den-tag/

Die Universität Magdeburg übernahm die Kosten für Omars Behandlung aus humanitären Gründen. Sowohl der Arzt als auch der Verein sind sich einig, dass den Kindern aus Afghanistan geholfen werden muss. Salmai Turial teilte seine Beweggründe mit: „Wenn man die Armut und Probleme sieht, wird einem klar, wie gut es uns hier geht.“ Der Kinderchirurg will ein Stück dieser Lebensqualität zurückgeben und widmet sich voller Leidenschaft seiner Arbeit.

Omar wird Ende Oktober nach Afghanistan zurückkehren. Trotz der Freundschaften, die er in Deutschland geschlossen hat, vermisst er seine Familie und freut sich darauf, wieder zu Hause zu sein. Sein Traum? Er möchte Pilot werden – vielleicht fliegt er eines Tages andere kranke Kinder von Afghanistan nach Deutschland zur Behandlung.

Der Verein hat es sich zudem zur Aufgabe gemacht, den Kontakt zu den ehemaligen Patienten zu halten, um ihre Entwicklung zu begleiten. Einige der Kinder, die in ein Spendenfinanziertes Steinhaus in Kabul aufgenommen wurden, erhalten dort eine Schulbildung. Allerdings mussten die Mädchen diese Einrichtung leider wieder verlassen, nachdem die Taliban die Kontrolle im Land zurückübernommen hatten.

Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie den ausführlichen Artikel auf www.mdr.de lesen.

Quelle/Referenz
mdr.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"