Ein Gymnasium in Nürnberg setzt seit Mai ein Bußgeld von fünf Euro für Schüler ein, die unentschuldigt zu spät zum Unterricht kommen. Wie Krone.at berichtet, betrifft dieses System die Klassen 9 bis 11 des Dürer-Gymnasiums und hat zu einem bemerkenswerten Rückgang der Zuspätkommer geführt. Schulleiter Reiner Geißdörfer erläuterte, dass viele Schüler anfangs geschockt waren, jedoch durch die Aufklärung und die rationale Erklärung des neuen Maßnahmenkonzepts allmählich Verständnis entwickelten. Tatsächlich sei das Bußgeld, das nur als letztes Mittel nach intensiven Gesprächen und Interventionen verhängt wird, nicht in vielen Fällen zur Anwendung gekommen. Dennoch hat die Ankündigung dieser Maßnahme eine verstärkte Aufmerksamkeit auf das Problem der Pünktlichkeit gelenkt.
Die digitale Dokumentation der Fehlzeiten und Verspätungen, die nun von den Lehrkräften lückenlos durchgeführt wird, ermöglicht es, frühzeitig auf mögliche Probleme zu reagieren. Geißdörfer hebt hervor, dass die Schule nicht nur gegen das Zuspätkommen vorgehen möchte, sondern auch soziale Probleme bei Schülern identifizieren will. "Wenn Schüler auffallen, ist es meist schon zu spät," erklärte er. Auch andere Schulen in Deutschland zeigen Interesse an diesem Ansatz, so berichtete News4Teachers.
Regelungen im Vergleich zu anderen Schulen
Die Vorgehensweise des Dürer-Gymnasiums unterscheidet sich von der an vielen anderen Schulen in Deutschland. An der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin beispielsweise sehen die Regeln bereits nach dem dritten Zuspätkommen Gespräche mit den Eltern vor. Die Kette von Reaktionen auf Zuspätkommen ist in jedem Bundesland unterschiedlich geregelt, was zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Ansätzen führt. Fachleute warnen jedoch, dass das steigende Desinteresse vieler Schüler durch Faktoren wie pandemiebedingte Schulschließungen verstärkt wurde.
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