Nordrhein-Westfalen

Von Nordrhein-Westfalen nach Einsiedeln: Ingo Steinels bewegte Reise

Der junge Unternehmer Ingo Steinel übernimmt 1997 die Leitung des Landis+Gyr-Werks in Einsiedeln, kämpft gegen wirtschaftliche Turbulenzen, trifft emotionale Entscheidungen bei Massenentlassungen und entdeckt schließlich den Wert von Innovation und Verbundenheit mit der Region, während er private Herausforderungen meistert und das Unternehmen auf neue Höhen führt!

Ingo Steinel, ein deutscher Unternehmer, landete 1997 in Einsiedeln, um das dortige Werk von Landis+Gyr zu leiten. Mit einem frischen Abschluss in Betriebswirtschaft und einer Jahreserfahrung in den USA und Hongkong war er bereit für die Herausforderung. Obwohl er ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen stammte, verband ihn und seine Familie seither eine starke Bindung zu dieser charmanten Schweizer Region.

Die Übernahme des Betriebs war kein Spaziergang, sondern mit strengen Auflagen verknüpft. Landis+Gyr-Chef Schmidheiny insistierte darauf, dass alle 232 Arbeitsplätze erhalten bleiben müssen. Gleichzeitig war Steinel aufgrund eines Dreijahresvertrags verpflichtet, Komponenten für Stromzähler weiterhin zu produzieren. Diese Bedingungen waren eine große Verantwortung, die Steinel dazu brachte, sich schnell in der neuen Situation zurechtzufinden.

Herausforderungen der Anpassung

Nicht nur im beruflichen Umfeld stand Steinel vor Herausforderungen. Der Umzug in die Schweiz bedeutete auch, dass er und seine Frau, die ihre Karriere als Fachärztin in Deutschland aufgab, sich neu orientieren mussten. Die ersten Monate waren besonders herausfordernd für das junge Paar, das keinerlei Kontakte in der neuen Heimat hatte. Um sich zu integrieren, traten sie einem Segelclub bei und fanden dadurch neue Freunde, mit denen sie bis heute verbunden sind.

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In der Firma sah sich Steinel mit einer traditionell militärisch organisierten Struktur konfrontiert, die nicht zu der Flexibilität passte, die er für das Unternehmen benötigte. Um auf Marktveränderungen zu reagieren, war es entscheidend, neue Produkte zu entwickeln, wodurch Steinel in einen Konflikt mit der bisherigen Management-Philosophie des Unternehmens geriet.

Die Marktbedingungen machten sich bald bemerkbar. Trotz hoher Produktionszahlen sanken die Verkaufszahlen rasch, was Steinels Flexibilität und Innovationskraft auf die Probe stellte. Der Druck auf das Unternehmen führte schließlich zu schweren Entscheidungen, darunter Massenentlassungen, die in zwei Wellen durchgeführt werden mussten. Steinel beschrieb die emotionale Belastung, mit der sich viele langjährige Angestellte von ihren Jobs trennen mussten, und wie persönlich er diese Gespräche führte.

Wirtschaftliche Höhen und Tiefen

Die Herausforderungen blieben nicht aus. Nach einer schweren Wirtschaftskrise und den darauffolgenden Marktveränderungen musste Steinels Firma erhebliche Anpassungen vornehmen, um zu überleben. Ein früherer Umzug nach Rumänien zur Kostensenkung folgte auf die Schließung des Standorts in Tschechien während der weltweiten Finanzkrise 2008, was dramatische Einschnitte nach sich zog.

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Trotz dieser Niederlagen gab es auch Erfolge. Ab 2009 erlebte das Unternehmen eine langsame, aber stetige Rückkehr auf den Wachstumsweg. Steinel wandte sich zunehmend den Profimärkten zu, was sich als kluger Schachzug erwies. Die Innovation, die er über die Jahre vorangetrieben hatte, war die Basis für neue Produkte, die den Markt eroberten.

Bei all dem Wandel veränderte sich auch die Familiendynamik. Die Kinder wuchsen heran, und obwohl Steinel schließlich 2005 wieder nach Deutschland ziehen musste, verblieb die Bindung zur Schweiz stark. Eine erfolgversprechende Bilanz zieht Steinel hinsichtlich der Integration seiner Familie in die lokale Kultur, insbesondere durch die Erziehung seiner Kinder, die das Skifahren als Freizeitvergnügen entdeckten.

Ein gesundheitlicher Rückschlag, der ihm 2019 ein leidenschaftliches Leben mit einem Aneurysma in der Aorta bescherte, führte dazu, dass er einen drastischen Schritt wagte. Er verkaufte 75 Prozent seiner Unternehmensanteile, um sich auf seine Familie und Gesundheit zu konzentrieren. Steinel stellte fest, dass seine Kinder, die ihre eigenen Wege einschlagen, eine starke Verbindung zur Schweiz behalten haben.

Heute widmet sich Steinel der Verwaltung der Immobilien des Unternehmens und hat große Pläne für die кünftige Entwicklung von Steinel Solutions in Einsiedeln. Er genießt es, nützliche Projekte für die Region voranzutreiben. „Es ist befriedigend, etwas Nützliches zu tun,“ reflektiert er stolz über seine Reise, die von Herausforderungen, Veränderungen und schlussendlich auch von positiven Entwicklungen geprägt ist. Die tiefe Verbindung zur Region ist für Steinel mehr als nur ein banales Heimatgefühl, sondern ein integraler Bestandteil seines Lebens, den er in seiner gesamten beruflichen Laufbahn nicht verloren hat.

Für weitere Informationen über Ingo Steinel und seine ehrgeizigen Pläne für die Zukunft, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.einsiedleranzeiger.ch.

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