Ein bemerkenswerter Aktionstag für mehr Tarifverträge fand am 18. September in Nordrhein-Westfalen statt. Über 50 Standorte wurden gewählt, an denen sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Mitglieder des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) aktiv wurden. Sie verteilten rund 28.000 Präsenttüten mit Informationsmaterial an Pendler auf ihrem Weg zur Arbeit. Mit dieser Aktion strengten sie sich an, um die Botschaft zu verbreiten: Ein Tarifvertrag sorgt dafür, dass mehr Geld in der Tasche bleibt, da er eng mit verbesserten Arbeitsbedingungen verknüpft ist.
Anja Weber, die Vorsitzende des DGB NRW, unterstützte die Verteilaktion in Gelsenkirchen und machte deutlich, welche Vorteile ein Tarifvertrag bietet. „Wer mit dem Schutz eines Tarifvertrages arbeitet, hat mehr in der Tasche: Mehr Geld, mehr Freizeit und mehr Sicherheit“, erklärte sie. Dennoch äußerte sie Besorgnis über den seit Jahren sinkenden Anteil tarifgebundener Beschäftigter. Dies schade nicht nur den Arbeitnehmenden, sondern belaste auch die Gesellschaft insgesamt, was sich in einem volkswirtschaftlichen Schaden von über 25 Milliarden Euro jährlich in Nordrhein-Westfalen niederschlage. „Wir brauchen dringend eine Tarifwende!“ betonte Weber.
Dialog und Mobilisierung
Auch Anke Unger, die stellvertretende Vorsitzende des DGB NRW, beteiligte sich aktiv an der Aktion und verteilte die Tüten am Dortmunder Hauptbahnhof. Dabei führte sie Gespräche mit Pendler*innen und machte ihnen klar, dass eine stärkere Tarifbindung nicht nur von den Arbeitgeber*innen und der Politik gefordert wird, sondern auch von den Beschäftigten selbst. Ihr Appell an die Arbeitnehmer lautete: „Tut euch zusammen, gründet Betriebsräte und werdet Mitglied in einer DGB-Gewerkschaft!“
Unger hob hervor, dass die DGB-Gewerkschaften die Verantwortung tragen, Druck auf die Unternehmen auszuüben, damit diese Tarifverhandlungen zustimmen. Neben den Informationen in den Tüten signalisierte die Aktion einen klaren Handlungsaufruf. „Wir erwarten von der Landes- und Bundesregierung, dass sie die versprochenen Tariftreuegesetze schnellstmöglich umsetzen“, forderte Unger. Ihr Wunsch ist es, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die sich an tarifliche Vereinbarungen halten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Aktionstag für mehr Tarifverträge nicht nur einen praktischen Beitrag zur Sensibilisierung für die Vorteile von Tarifverträgen leistete, sondern auch als Aufruf an die Gesellschaft diente, sich für bessere Arbeitsbedingungen aktiv einzusetzen. Der DGB möchte die Tarifbindung stärken, um den Beschäftigten faire Löhne und soziale Sicherheit zu gewährleisten. Informationen zu weiteren Aktionen und Details rund um das Thema Tarife finden sich in umfassenden Berichten, wie nrw.dgb.de berichtet.
