In einer ungewöhnlichen und zugleich amüsanten Wendung des Schicksals sorgte ein 78-jähriger Rentner aus Minden (Nordrhein-Westfalen) für Aufregung im Bodetal im Harz. Mit seinem Skoda hatte der Senior einen Wanderweg befahren, ohne sich der Absurdität seines Vorhabens bewusst zu sein. Erst als sein Auto an einem Felsen zum Stehen kam und der Vorderreifen platt war, kam ihm die Erkenntnis, dass dies möglicherweise keine gute Idee gewesen sein könnte.
Der Vorfall ereignete sich während einer großen Abschlussübung der Feuerwehr Thale, die gerade in der Nähe tätig war. Die Einsatzkräfte wurden über Funk alarmiert, nachdem jemand den verirrten Pkw entdeckt hatte. Das Team der Feuerwehr Thale schilderte den Einsatz auf ihrer Internetseite mit den Worten: „Wir wurden über einen verirrten Pkw im Bodetal informiert.“
Feuerwehr im Einsatz
Sieben Feuerwehrmitglieder der Ortsfeuerwehren Neinstedt und Treseburg mussten ausrücken, um dem Rentner und seinem fahrbaren Untersatz zu helfen. Die Situation war für die Feuerwehr nicht alltäglich, da sie in einem bei Touristen beliebten Gebiet arbeiten. Die Einsatzkräfte mussten den Wanderweg teilweise bearbeiten, um die Bergung des Fahrzeugs zu ermöglichen.
Der Rentner, der von der Bergwacht bereits betreut wurde, hatte sich zuvor offensichtlich hilfesuchend an diese gewandt, um über sein misslungenes Abenteuer zu berichten. Diese Intervention könnte ihm das Leben gerettet haben, denn alleine hätte er sicherlich Schwierigkeiten gehabt, das Auto aus der misslichen Lage zu befreien.
Er hatte versucht, einer befreundeten Wandergruppe entgegenzufahren und blind dem Navigationsgerät gefolgt, ohne zu bedenken, dass Wanderwege eher für Fußgänger als für Fahrzeuge gedacht sind. Es ist nicht allzu oft, dass Wanderwege zur Autobahn für Senioren werden.
Die Feuerwehr konnte nach über einer Stunde die Bergung des Skoda erfolgreich abschließen. Auch der ADAC war beteiligt, um das Fahrzeug sicher aus der misslichen Lage zu bringen.
Finanzielle Folgen für den Rentner
Dieser Ausflug könnte für den Rentner jedoch nicht nur ein peinliches Erlebnis sein, sondern auch finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Stadtwehrleiter Steffen Bornemann erklärte der „Volksstimme“, dass es sich eindeutig um eine technische Hilfeleistung handelte, die kostenpflichtig gewesen sei. „Die Hilfeleistung ist gegenüber dem Betroffenen abrechenbar“, so Bornemann. Ob der Rentner tatsächlich für die Kosten aufkommen muss, ist jedoch noch ungewiss. Eine Entscheidung der Stadt Thale steht noch aus.
Der Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, bei der Nutzung von Navigationsgeräten auch die örtlichen Gegebenheiten und die eigenen Fähigkeiten zu berücksichtigen. Für den Rentner wird dieser Ausflug zu einem Schlüsselerlebnis werden, wenn er über die Lektionen nachdenkt, die er aus diesem Missgeschick ziehen kann.
– NAG