Burscheid. Die Zeit des Abschieds naht für Heinz-Peter Knoop, der nach über zwanzig Jahren in seinem Haus in Löh plant, in seine Heimatstadt Solingen zurückzukehren. So hatte es der 76-Jährige in einem Interview im Sommer mit dem Bergischen Volksboten angedeutet. Jetzt ist es an der Zeit, sich von vielen seiner Kunstwerke zu trennen, darunter eine Vielzahl an Skulpturen, Skizzen und Graphiken.
Der Bildhauer ist in der Region nicht nur für seine Kunst, sondern auch für seine Rolle im Kulturverein bekannt. Trotz des bevorstehenden Umzugs sieht Knoop seine Zukunft in der Kunst aktiv vor sich und möchte auch weiterhin im Kulturverein Burscheid aktiv bleiben, auch wenn der Vorstand kürzlich angekündigt hat, bei den nächsten Wahlen nicht mehr anzutreten. „Unterstützen kann ich ja immer noch“, so Knoop, unterstreicht seinen ungebrochenen Enthusiasmus.
Engagement für die Jugend
Knoop hat in der Vergangenheit Workshops für Kinder und Jugendliche geleitet, die bei den Teilnehmern großen Anklang gefunden haben. Am 16. und 17. Oktober wird ein besonders Workshop stattfinden, unterstützt durch den Kulturrucksack NRW. „Es macht mir großen Spaß, zu beobachten, wie sich die Kinder verändern“, sagt er, während er über die positiven Auswirkungen seiner Kunstprojekte spricht.
Er erinnert sich sowohl an seine eigene Kindheit als auch an seine Anfänge in der Kunst. „Ich habe mit zwölf erste Dinge geschnitzt“, erzählt Knoop und beschreibt den langen Weg, den er zurückgelegt hat. Seine Eltern waren skeptisch, als er sich entschloss, eine Kunstschule zu besuchen und sich als Graveur ausbilden zu lassen, um den Wünschen seiner Eltern nach einer soliden Ausbildung entgegenzukommen.
„Ich kann ein paar Tage lang schludern und nichts machen. Aber dann muss ich wieder ins Atelier. Es ist ein innerer Drang“, äußerte Knoop einmal gegenüber den Medien. Dabei ist es für ihn entscheidend, dass seine Arbeiten einen tiefen Gedanken hinter sich haben. Immer wieder betont er, dass seine Gedanken in seinen Arbeiten materialisiert werden, die er nicht leichtfertig erstellt.
Neue kreative Wege
Obwohl er nach dem Umzug in kleinere und altersgerechte Räumlichkeiten leben wird, plant Knoop nicht, mit der Kunst aufzuhören. „Nach dem Oktober erhoffe ich mir neuen Schwung“, ist er sich sicher. Zukünftig wird er vermutlich kleinere Arbeiten schaffen, während er sich gleichzeitig intensiver dem Schreiben widmet. „Das Wort ist der Ausgangspunkt meiner künstlerischen Reise“, erklärt der Künstler.
Knoop plant zudem, in seiner Heimatstadt Solingen auszustellen. Seine Serie „menschtropfen“, die die Verletzlichkeit des Menschen im Vergleich zu einem Wassertropfen thematisiert, wird Teil dieser Ausstellung sein. Die Skulpturen in dieser Serie betonen organische Formen und weiche Rundungen, die eine visuelle Verbindung zwischen Mensch und Natur herstellen.
Musikalisch wird Knoop ebenfalls aktiv; er will sich wieder mehr seiner Gitarre widmen. „Singen habe ich schon immer gern“, äußert er mit einem Lächeln und erinnert sich an die Band, in der er spielte und die Liedtexte selbst schrieb. Mit einem Geschichtenerzähler und Sänger, wie er es ist, ist die Musik ein Teil seiner Identität, die er nicht außer Acht lassen will.
Knoop hat in seinem Leben viele Künstler getroffen, bevor sie berühmt wurden, darunter Reinhard Mey und Katja Ebstein, und er fühlt sich in diesen kreativen Momenten frei. „Die äußere Welt verschwindet“, sagt er, während er sich in die Kunst vertieft und die Zeit aus dem Blickfeld verliert.
Seine kreativen Prozesse stecken voller Emotionen und Gedanken, die er in Form von Gedichten und Texten festhält. Knoop gibt zu, dass er auch weiterhin sowohl in seinen Arbeiten als auch in seinen Texten unterwegs ist, stets auf der Suche nach der Essenz seiner Erfahrungen und Empfindungen. „Durch das Suchen immer noch lernend, obwohl schon einiges vergessen...“, so beschreibt er seinen kreativen Werdegang und lässt damit tief in seine Seele blicken.
Die Besucher seiner zukünftigen Ausstellungen in Solingen können sich auf tiefgründige Werke freuen, die auf seine über Jahrzehnte gewachsenen Ideen basiert sind. Die Vorfreude auf weitere künstlerische Projekte ist spürbar, und Heinz-Peter Knoop bleibt ein fester Bestandteil der Kunstszene in der Region, ganz gleich, wo sein Atelier nun stehen wird.
Quelle: Nadja Lehmann
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