Rheinisch-Bergischer Kreis

Fahrlehrer sucht Nachwuchs: Wo sind die nächsten Fahrlehrer?

Fahrlehrer Ulrich Kreuzer blickt auf 50 Jahre Erfahrung in der Fahrschule Overath zurück, während er jüngst Fahranfängerin Julia Lemnitzer mit Gelassenheit und Expertise durch den dichten Verkehr lotst; doch die Zukunft sieht düster aus, denn der Fahrlehrermangel droht, die Freiheit auf vier Rädern für viele zu gefährden!

Fahranfänger und Fahrlehrer stehen oft vor spannenden Herausforderungen. So auch die 18-jährige Julia Lemnitzer, die gerade ihre ersten Fahrstunden nimmt. Auf dem Beifahrersitz sitzt Ulrich Kreuzer, ein erfahrener Fahrlehrer, der auf mehr als 40 Jahre im Job zurückblicken kann. „Ein bisschen Gas geben, und dann rechts abbiegen“, ermutigt er seine Schülerin. Trotz Hupen hinter dem Fahrschulauto bleibt Kreuzer gelassen und gibt wertvolle Ratschläge, die für eine ruhige und sichere Fahrt sorgen.

Lemnitzer empfindet die ruhige Art ihres Fahrlehrers als äußerst positiv. „Er erklärt alles gut und bleibt dabei gelassen“, sagt sie. Für Julia ist der Führerschein nicht nur ein Stück Freiheit, sondern eine praktische Notwendigkeit, um ihren Freund leichter besuchen zu können. Die Bedeutung des Führerscheins ist vielen Menschen bewusst, wie die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen: In Nordrhein-Westfalen haben 2023 über 103.000 Fahrschüler ihre Prüfungen erfolgreich bestanden.

Eine wachsende Herausforderung für Fahrlehrer

Trotz des klaren Wunsches, einen Führerschein zu erwerben, gibt es eine zunehmende Frage, die immer drängender wird: Wer wird die zukünftigen Fahranfänger ausbilden? Die Anzahl der Fahrschulen in Nordrhein-Westfalen ist von über 4.000 im Jahr 2021 auf 3.700 im Jahr 2023 gesunken, was auf einen bevorstehenden Mangel an Fahrlehrern hinweist. Der Fahrlehrerverband Nordrhein warnt, dass viele erfahrene Fahrlehrer in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen, während gleichzeitig der Nachwuchs ausbleibt.

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Der technische Fortschritt hat auch die Anforderungen an Fahrlehrer verändert. Ulrich Kreuzer, der seine Karriere 1974 begann, erinnert sich an die Zeit, als Fahrzeuge noch ohne moderne Technik auskommen mussten. „Es war viel schwieriger, zu lenken, und viele Situationen erforderten deutlich mehr Kraft“, erklärt er. Das erste Fahrschulauto war ein Nachfolger des legendären Käfers, der mit 50 PS auskommen musste. Im Laufe der Jahre hat sich die Technologie stark weiterentwickelt und die Fahrschulen mussten sich entsprechend anpassen.

Eine persönliche Verbindung zur Fahrschule

Die Fahrschule von Ulrich Kreuzer wird mittlerweile von seinem Sohn Christian und seiner Frau geleitet. Die beiden lernten sich in der Fahrschule kennen und ihre Beziehung blühte bei der Arbeit unter den Eltern auf. Trotz der Herausforderungen, die das Arbeiten in einem Familienbetrieb mit sich bringt, betont Ulrich, dass es nie zu ernsthaften Konflikten zwischen ihm und seinem Sohn gekommen ist. „Wir haben nie gestritten“, verantwortet sich Kreuzer humorvoll.

Das Unternehmen blickt auf eine lange Geschichte zurück, die sowohl technische Erneuerungen als auch persönliche Geschichten umfasst. Die Anfänge waren geprägt von der hohen Zahl an Verkehrsunfällen in Deutschland, die in den 70ern ihren Höhepunkt erreichten. Der Straßenverkehr war gefährlicher als heute, und das Manövrieren auf der Autobahn glich einem „Himmelfahrtskommando“, erinnert sich Kreuzer.

Die Fahrausbildung ist ein wichtiger Bestandteil der Mobilität der Menschen, und trotz aller Herausforderungen bleibt der Führerschein ein erstrebenswertes Ziel für viele. Der technische Fortschritt, die gesellschaftlichen Veränderungen und die persönliche Verbundenheit von Generationen innerhalb der Kreuzers Fahrschule sind dabei nur einige Aspekte, die das Bild des Fahrlehrens prägen. Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie den Artikel auf www1.wdr.de lesen.

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