In Deutschland stehen die gesetzlichen Krankenkassen vor einer tiefgreifenden finanziellen Herausforderung, die sich laut Prognosen im kommenden Jahr in einem signifikanten Anstieg des Zusatzbeitrags niederschlagen wird. Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, äußert sich zu dieser Entwicklung und bezeichnet sie als „Desaster“. Ihrer Ansicht nach werden die steigenden Beiträge vor allem die Mehrheit der Versicherten überproportional belasten, während die eigentlichen Finanzierungsprobleme der Krankenversicherung nicht adäquat angegangen werden.
Bentele kritisiert, dass Jahr für Jahr neue Belastungen für die Beitragszahlenden geschaffen werden, die nicht weiter tragbar sind. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer drohenden Krankenhausreform, die zusätzlich Kosten verursachen könnte. Ihrer Meinung nach ist es notwendig, eine breitere und stabilere Finanzierungsbasis zu schaffen, um das Gesundheitssystem zukunftssicher zu gestalten.
Appell an die Politik
Der VdK fordert daher die Bundesregierung und die Länder auf, ihrer finanziellen Verantwortung gerecht zu werden. Zudem solle auch die Gruppe der privat Versicherten stärker in die Pflicht genommen werden. Bentele schlägt eine einheitliche und solidarische Krankenversicherung vor, in die auch Privatversicherte einzahlen sollten. „Wenn wir diese Reform umsetzen könnten, erreichen wir eine Senkung der Beitragssätze um 3,8 Prozentpunkte. Das würde bedeuten, dass der Zusatzbeitrag komplett entfallen könnte“, erklärt sie.
Über den VdK ist zu berichten, dass er mit mehr als 2,2 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands bildet. Seit mehr als sieben Jahrzehnten setzt sich der Verband für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit ein. Er bietet seinen Mitgliedern umfassende Beratung zum Sozialrecht und vertritt diese vor den Sozialgerichten. Die deutschlandweit präsenten Landesverbände kümmern sich um die Unterstützung ihrer Mitglieder und organisieren Beratungshilfe.
Die Forderungen des VdK und der Aufruf zur Reform zeigen, wie wichtig es ist, die Finanzierung des Gesundheitssystems neu zu gestalten. Angesichts der wachsenden Herausforderungen benötigen die Krankenkassen nachhaltige Lösungen, die eine gerechte Verteilung der Kosten sicherstellen. Diese Dinge sind nicht nur bedeutend für die Betroffenen, sondern auch für die gesamte Gesellschaft, die auf ein funktionierendes Gesundheitssystem angewiesen ist. Weitere Informationen zu diesem Thema sind in einem Bericht auf www.kabinett-online.de zu finden.
Details zur Meldung
