Wenn ein Gewitter aufzieht, kann es schnell gefährlich werden. Besonders das Wetterphänomen Blitz verursacht oft Unsicherheit und Angst, da es innerhalb kürzester Zeit verheerende Folgen haben kann. Die blitzartigen Entladungen können in einem Bruchteil einer Sekunde härteste Stromstärken auf den menschlichen Körper übertragen, mit oft tödlichen Konsequenzen. Daher ist es von größter Bedeutung zu wissen, wie man sich in solchen Situationen richtig verhält.
Experten, wie Kreisbrandmeister Stefan Gandelau, raten dazu, sich in Sicherheitsräume zurückzuziehen, um sich vor den extremen Gefahren zu schützen. „Halte die Beine und Füße eng aneinander und gehe in die Hocke“, erklärt Gandelau. Diese Körperhaltung verringert die „Angriffsfläche“ für Blitze. Besonders gefährlich sind alleinstehende Bäume und hohe Äcker, die als „Blitzableiter“ fungieren können. Auch Gewässer wie Schwimmbäder oder Flüsse sollte man bei Gewitter meiden, da sich die gefährliche Energie dort explosionsartig ausbreiten kann.
Verhaltensweisen bei Gewitter
Es gibt einige Verhaltensregeln, die bei einem unvorhergesehenen Gewitter besonders beachtet werden sollten. Tritt ein Gewitter ein, während man sich im Freien befindet, sollte man unverzüglich einen geschützten Ort suchen. Wenn man Zeuge eines Blitzschlags wird, ist sofortige Hilfe angesagt. „Wählen Sie den Notruf 112 und leisten Sie Erste Hilfe“, fordert Frank Mühlchen, der Leiter der Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises. Blitzschläge können zu schweren Verletzungen führen, sogar zu Herz- oder Atemstillstand. Hier sind Ersthelfer gefragt – in vielen Fällen kann telefonisch Unterstützung geleistet werden.
Sich in einem Gebäude aufzuhalten, ist die sicherste Option während eines Gewitters. Die schützende Konstruktion bietet Schutz vor gefährlichen Überspannungen. Besonders öffentliche Gebäude sind in der Regel mit Blitzschutzanlagen ausgestattet, die das Risiko signifikant reduzieren. Auch im Auto ist man vergleichsweise sicher, denn die Karosserie fungiert wie ein Faradayscher Käfig und hält elektromagnetische Felder ab. Trotzdem ist Vorsicht geboten: Aktivitäten wie Baden, Duschen oder Telefonieren sollten während eines Gewitters dringend vermieden werden. Zudem ist es ratsam, Metall- und Wasserleitungen fernzubleiben und alle elektrischen Geräte vom Strom zu nehmen, um Schäden zu vermeiden.
Um die Bürger bei Gewitter und anderen Gefahrenlagen rechtzeitig zu informieren, bietet der Bund die Notfall-Informations- und Nachrichten-App NINA an. Diese App ermöglicht es, individuell Warnmeldungen zu unterschiedlichen Gefahren zu erhalten. Dazu gehören sowohl Wetterwarnungen als auch Hochwasserinformationen. Besonders wichtig ist eine korrekte Standorteinstellung in der App, um passende Meldungen zu erhalten. NINA kann kostenlos heruntergeladen werden und ist ein nützliches Hilfsmittel, um bei drohenden Gefahren rechtzeitig gewarnt zu werden.
Angesichts der potenziellen Gefahren eines Gewitters ist es unerlässlich, sich gut vorzubereiten und die Sicherheitsmaßnahmen ernst zu nehmen. In einer Welt, in der Extreme zunehmend häufiger auftreten, kann das richtige Verhalten bei Gewitter den entscheidenden Unterschied ausmachen.
– NAG
