Renan Demirkan, eine der schillerndsten Persönlichkeiten im deutschen Theater und Film, blickt auf eine bewegte Laufbahn zurück. Im Gespräch offenbart die 69-jährige Schauspielerin und Autorin ihre Erinnerungen an die Kindheit und ihre beruflichen Ambitionen. Demirkan wuchs in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover auf und war als Kind von den klassischen Hollywoodfilmen fasziniert. „Wir waren eine der ersten Familien in unserem Dorf, die einen Fernseher hatten. Mein Vater war großer Fan der Filme mit Cary Grant und Doris Day, und so kannte ich schon früh alle Klassiker“, erzählt sie. Ihre Begeisterung für die Idealbilder, die diese Filme vermittelten, prägte sie stark.
Das Frauenbild, das sie einst bewunderte, hat sich für Demirkan im Laufe der Jahre stark gewandelt. „Ich wäre gerne eine Schauspielerin gewesen, die einen ähnlichen Status hat wie Meryl Streep“, sagt sie. Trotz ihrer über 45-jährigen Karriere bekam sie nie die Rollen angeboten, die ihrer Vorstellung entsprachen. Ihr Engagement in Theater, Film und Schriftstellerei war stets von dem Gefühl begleitet, außen vor zu stehen. „Ich habe versucht, zu überleben und bin nicht die typische Schauspielerin. Man muss mich als Person wollen“, äußert sie sich selbstkritisch.
Die Herausforderungen des Lebens
Im Jahr 2021 begleitete sie den damaligen Kanzlerkandidaten Olaf Scholz während seiner Wahlkampftour. Bei dieser Gelegenheit reflektierte sie über ihre Herausforderungen und den langen Weg, den sie zurückgelegt hatte. „Verlustängste und Selbstzweifel prägen mein Wesen. Ich musste mich meinen Weg ins Leben kämpfen“, gesteht Demirkan. Ihre frühesten Erinnerungen sind von einem prägnanten Ereignis geprägt: Ihrer Geburt in Ankara. Ihre Mutter hätte dabei fast ihr Leben verloren, was Demirkan als Schicksalsakt empfindet.
„Ich war eine Saug- und Zangengeburt. Man hatte meine Mutter in die Klinik eingeliefert und dann vergessen“, erzählt sie. Diese Erfahrung hat sie nachhaltig geprägt und bestimmen noch heute ihren Umgang mit Herausforderungen. Ihre frühe Kindheit verbrachte sie bei Verwandten auf dem Land, während ihre Eltern in Ankara arbeiteten, um Geld zu verdienen. Das Leben unter dem Maulbeerbaum, unter dem sie oft wartete, bis ihre Verwandten sie abholten, sei ihr bis heute sehr wichtig.
Die Erinnerungen an diese Zeit helfen ihr, auch gegen die Widrigkeiten des Lebens anzukämpfen. 2009 kaufte sie sich ein Haus im Rhein-Sieg-Kreis mit einem großen Maulbeerbaum im Garten, den sie als Symbol für ihr Schicksal betrachtet. „Dieser Baum zieht sich durch mein Leben“, fügt sie hinzu.
Ein neuer Lebensabschnitt
Im Jahr 2013 diagnostizierten Ärzte Brustkrebs bei ihr. Die Monate der Behandlung waren eine große Herausforderung, aber sie begegnete der Diagnose mit bemerkenswertem Mut. „Ich hatte keine Angst“, erklärt sie. Heute, nach elf Jahren, bezeichnet sie sich als gesund. Dennoch hat die Krankheit einen bleibenden Eindruck hinterlassen, den sie nicht mehr loslassen kann.
Nach dem Tod ihrer Mutter litt sie an schweren Depressionen. „Mami war die stärkste Frau, die ich kannte, und ich vermisse sie sehr. Ihre Anerkennung, die ich mir mein Leben lang gewünscht hatte, kam erst Jahre nach ihrem Tod“, gibt Demirkan mit gebrochener Stimme zu. Die Worte ihres Vaters, dass sie den Namen Demirkan in die Welt getragen hat, berühren sie bis heute.
Trotz der Turbulenzen in ihrem Leben hat sie eine liebevolle Beziehung zu ihrer Tochter Ayşe, mit der sie täglich telefoniert. „Ayşe ist mein größtes Glück“, schwärmt sie und betont die Bedeutung, ihrem Kind eine unbeschwerte Kindheit zu bieten, auch wenn sie selbst eine andere Realität erfahren musste.
Für weitere Einblicke in Renan Demirkans bewegtes Leben und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert war und ist, empfehlen sich die tiefgründigen Schilderungen, die auf www.bild.de zu finden sind.
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