Ein bewegender Tag für die Fußballwelt! Am vergangenen Samstag feierte der todkranke Georg Koch (52) sein letztes großes Fußballspiel bei seinem Heimatverein VfR Marienfeld. Koch, der an Bauchspeicheldrüsenkrebs leidet, hatte zusammen mit Fortuna-Legende Mhedi Schröder und Marienfelds Vorstand Johannes Kaltenbach diese besondere Veranstaltung organisiert.
Der Tag war geprägt von Emotionen: Es wurde gefeiert, gelacht und geweint, als sich die Menschen von dem Kulttorwart verabschiedeten. Als BILD-Reporter war ich vor Ort und durfte auf Kochs Wunsch hin selbst Teil dieses denkwürdigen Spiels sein. Gemeinsam mit prominenten Mitspielern wie Jörg Albertz, Markus Anfang und Sven Demandt stand ich auf dem Platz, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Ein besonderer Abschied
Ein Höhepunkt des Nachmittags war, als Koch mit seiner Familie Hand in Hand ins Spielfeld ging, um den Anstoß entgegenzunehmen. Aufgrund seiner fortschreitenden Krankheit kann er selbst nicht mehr aktiv am Spiel teilnehmen. „Der Tag und die anschließende Feier verliefen so, wie ich es mir gewünscht hatte. Ich werde dieses Spiel und die anschließende Feier nie vergessen“, erklärte er nach dem Spiel.
Rund 1.400 Gäste fanden den Weg nach Much in der Gemeinde Rhein-Sieg-Kreis. Die Atmosphäre war ausgelassen, mit Pommes, Currywurst und frisch gezapftem Kölsch, das Erinnerungen an die Anfänge des Fußballs weckte. Koch bemerkte treffend: „So habe ich den Fußball kennengelernt und so wollte ich ihn in Erinnerung behalten.“
Ein unvergessliches Erlebnis für alle
Trotz der emotionalen Belastung ließ sich Koch von den vielen Autogrammwünschen und Selfie-Anfragen nicht entmutigen. Geduldig nahm er sich die Zeit für die Fans, was deutlich machte, wie wichtig ihm dieser Abschied war. Auch beim anschließenden Feiern im Partyzelt konnte er für einen kurzen Moment seine Krankheit vergessen und erlebte Freude und Gemeinschaft.
Ein ganz besonderer Moment war seine Darbietung des Liedes „Jraaduus“ von der bekannten Band Bap auf der Bühne, der mehrere Tränen in die Augen der Anwesenden brachte. Diese Momente der Menschlichkeit und des Miteinanders in der schweren Zeit waren unbezahlbar.
Koch ließ es sich nicht nehmen, im Interview am nächsten Tag auch auf das kürzlich abgehaltene Abschiedsspiel von Lukas Podolski zu sprechen. „Mein Partner ist zu Poldis Abschiedsspiel gegangen und hat 175 Euro für eine Eintrittskarte bezahlt. Dafür habe ich kein Verständnis“, erklärte er und äußerte seine Meinung, dass Fußball für alle zugänglich sein sollte. “Am liebsten hätte ich alle kostenlos reingelassen, aber das war nicht möglich, weil der Verein durch eine Versicherung abgesichert sein muss. Ich musste den 1-Euro-Eintrittspreis verpflichtend machen.“
Das Herzstück des Spiels war ein Benefizspiel, dessen Erlöse der Kinderkrebsklinik St. Augustin zugutekamen. Die genaue Spendensumme steht noch aus, aber die Veranstaltung war ein voller Erfolg und erinnerte alle Anwesenden daran, wie wichtig Gemeinschaft und Unterstützung in schwierigen Zeiten sind. Das Erbe von Georg Koch als authentischer Charakter wird in der Bundesliga schmerzlich vermisst werden.
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