Alarmstimmung in Siegburg! Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bonn/Rhein-Sieg schlägt angesichts explosiv steigenden Beratungsbedarfs Alarm. Barbara König, die Geschäftsführerin, warnt: „Diese Arbeit wird nicht mehr gut refinanziert.“ Während die Bundesregierung von einer billionenschweren Entlastung für Unternehmen spricht, kämpfen Berater mit einem sprunghaft angestiegenen Andrang – viele Bürger sind auf qualifizierte Hilfe angewiesen, aber die Mittel sind bedrückend knapp. Ein eklatanter Budgetengpass bedroht die dringend nötige Beratung!
Die dunkle Bilanz: Ein Beratungsbedarf von 200.000 Euro steht lediglich eine Haushaltsstelle von 115.000 Euro gegenüber! Die Awo und andere soziale Träger wie Caritas und Diakonie müssen die fehlenden 85.000 Euro aus eigener Tasche zahlen. Das ist nicht nur ein Skandal, sondern auch eine schwere Belastung für die Sozialberatung. Die Berater stehen unter immensem Druck, denn die Probleme der Klienten werden immer vielfältiger. „Es gibt immer mehr Bürokratie“, konstatiert König und spricht damit von der wahren Bürokratiemauer, der sich Ratsuchende gegenübersehen.
Wachsende Sorgen in der Sozialberatung
Die Klientel hat längst über die klassischen Anliegen hinaus zu kämpfen. Nathanael Wedler, Awo-Berater, berichtet von Klienten, die mit überflutenden Behördenanträgen kämpfen. So kam eine jüngere Frau, die um Sozialleistungen kämpfte, nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes in eine verzweifelte Lage. Und Hans-Walter Ahr, ein 85-jähriger Rentner, ist auf die Unterstützung in der Beantragung seiner Pflegestufe angewiesen. „Ich bin von Herrn Wedler immer gut beraten worden“, äußert er dankbar und blickt auf die intensiven Herausforderungen.
Die Situation wird durch eine zunehmend digitale Welt weiter kompliziert. Christiane Kaspari, Fachbereichsleiterin, kritisiert die ungleiche Handhabung der Formulare und die überlangen Bearbeitungszeiten. Klienten müssen oft monatelang auf Antworten warten, während sich ihre finanziellen Probleme zuspitzen. „Im Rhein-Sieg-Kreis ist die Sozialberatung katastrophal aufgestellt – gerade einmal 1,5 Stellen für 610.000 Einwohner!“ ein alarmierendes Signal, dass nicht ignoriert werden kann.