Die Burg Windeck hat kürzlich ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: 850 Jahre Geschichte ziehen an diesem malerischen Ort im Siegtal vorbei. Der Tag war geprägt von Festlichkeiten, die die lange Tradition der Burg feierten und zahlreich Gäste anzogen. Mit Kanonendonner, der über das Burggelände hallte, eröffneten die festlichen Zeremonien den Tag der Feierlichkeiten. Bürgermeisterin Alexandra Gauß ließ sich von den unerwarteten Geräuschen nicht beeindrucken und brachte mit einem Lächeln zum Ausdruck: „Das war so nicht abgesprochen, aber in der freien Republik Windeck macht jeder, was er will.“
Die Geschichte der Burg reicht zurück bis zum 24. Februar 1174, als Graf Heinrich Raspo III. von Thüringen das Gebiet an Engelbert von Berg verlieh. Dieses bedeutende Ereignis ist nicht nur eine wichtige Würdigung der Burg Windeck, sondern auch ein faszinierender Teil der regionalen Geschichte. Die Feier anlässlich dieses Jubliläums war das Ergebnis intensiver Vorbereitungen, die von Rainer Land, dem ehemaligen Kulturamtsleiter des Kreises, und seinem Team über zwei Jahre hinweg geplant wurden.
Vorträge und Auftreten hochrangiger Gäste
Besonderen Glanz erhielten die Feierlichkeiten durch die Anwesenheit von Schirmherren wie Landrat Sebastian Schuster und der stellvertretenden Ministerpräsidentin Mona Neubaur, die ihre Unterstützung durch eine Videobotschaft ausdrückte. Ihre Worte erreichten die Gäste zwar nur akustisch, da die Sonne an diesem Tag hell schien, dennoch lobte sie die Burgruine als eine naturräumliche und touristische Attraktion. Sie betonte die Notwendigkeit, diese historische Stätte zu erhalten und sie als touristisches Ziel zu vermarkten, um Menschen eine Reise ins Mittelalter zu ermöglichen.
Ein weiteres wichtiges Element des Festes war die Mitwirkung zahlreicher lokaler Vereine. Blaskapellen und sogar die Nutscheid Forest Pipe Band, die erst kürzlich in Wacken auftraten, sorgten für musikalische Unterhaltung und füllten den Burghof mit Klängen. Dank der Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes wurden Shuttle-Services vom Bahnhof angeboten, um den Gästen einen einfachen Zugang zur Veranstaltung zu ermöglichen. Verschiedene Musikkapellen und das Museumsdorf Alt-Windeck steuerten eigene Programme bei, um den Tag bereichernd zu gestalten.
Mit Trauer im Herzen
Während die Feierlichkeiten in vollem Gange waren, ließ Bürgermeisterin Gauß nicht unberücksichtigt, dass der Anlass auch schmerzliche Erinnerungen weckte. Sie gedachte der Opfer des Anschlags in Solingen und forderte die Anwesenden zu einer Gedenkminute auf. „Unsere bergische Seele weint“, sagte Gauß und erklärte, dass solche sinnlosen Taten die Lebensfreude nicht trüben sollten. „Menschen mit starken Wurzeln in ihrer Heimat sind tolerant.“ Ihre Worte fanden großen Anklang und schufen ein Moment der Solidarität unter den Anwesenden.
Landrat Sebastian Schuster nehmen die angespannte Stimmung sportlich und nannte Gauß scherzhaft sein „Burgfräulein“. Er äußerte seine Freude darüber, als Burgherr fungieren zu dürfen, und brachte die Bedeutung der Burgruine für die Region auf den Punkt, indem er sagte: „Was für den Kölner der Dom, ist für die Windecker die Burgruine.“ Schuster bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des Festes beitrugen und kündigte an, dass die Burg nun auch in die Förderung der Regionale 2025 aufgenommen werde.
Die Feier wurde durch die Darstellung eines schauspielerischen Ereignisses bereichert, bei dem die Theatergruppe Windeck die Lehensübergabe nachspielte. Die Darbietung bot eine eindrucksvolle Atmosphäre und entführte die Gäste in eine längst vergangene Zeit. Mit Live-Aufführungen, Walking Acts und gutem Essen wurde das 850. Jubiläum zu einem Erlebnis voller Freude und gemeinschaftlicher Veranstaltung.
Ein großes Erbe, das bleibt
Die engagierte Organisation des zweitägigen Festes spiegelte nicht nur die historische Bedeutung von Burg Windeck wider, sondern stellte auch das Potenzial für die touristische Entwicklung der Region unter Beweis. Angesichts der Unterstützung durch Sponsoren und die aktive Teilnahme der Gemeinde ist die Hoffnung groß, dass die Burgruine weiterhin als kulturelles Erbe und touristisches Ziel erhalten bleibt.
Fest steht, dass die Burg Windeck nicht nur ein historisches Monument ist, sondern auch ein Ort, an dem Gemeinschaft, Geschichte und Kultur zusammenfließen. Das 850-jährige Bestehen ist ein Beweis für die Beständigkeit und die Freude, die diesem beeindruckenden Bauwerk innewohnt. Und so bleibt die Überzeugung, dass die Windecker auch in Zukunft stolz auf ihre Burg sein werden.
Die Burgruine Windeck hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich als Schutzbau für die Region errichtet, spielte die Burg eine zentrale Rolle in den Konflikten zwischen den verschiedenen Adelsfamilien Thüringens und Bergens. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Burg zahlreiche Umbauten und Zerstörungen, insbesondere während des Dreißigjährigen Krieges, als sie schwer beschädigt wurde.
Seitdem hat sich die Burg in ihrer Funktion gewandelt: Sie wurde zunehmend für kulturelle Veranstaltungen und Tourismus genutzt. Die Gründung des Vereins „Burg Windeck e.V.“ im Jahr 1981 war ein entscheidender Schritt zur Erhaltung und Neugestaltung der Burg als regionale Attraktion. Der Verein engagierte sich für die Restaurierung der Ruine und die Durchführung von Veranstaltungen, die dazu beitragen, die Geschichte der Burg und der Region lebendig zu halten.
Kulturelle Bedeutung und touristische Erschließung
Die Burgruine Windeck ist nicht nur ein historisches Wahrzeichen, sondern hat auch eine wichtige soziale und wirtschaftliche Funktion für die Region. Sie dient als Veranstaltungsort für verschiedene kulturelle Events, von Theateraufführungen bis zu historischem Marktgeschehen. Diese Aktivitäten ziehen Touristen und Einheimische an und fördern den lokalen Tourismus. Die Einbindung der Burgruine in das Projekt Regionale 2025 hat das Ziel, die touristische Infrastruktur auszubauen und mehr Besucher zu gewinnen, was der gesamten Region zu Gute kommen soll.
Zusätzlich wird die Burgruine oft in Zusammenhang mit der naturräumlichen Schönheit des Siegtals erwähnt. Die malerische Lage bietet nicht nur einen Blick auf die Hügel und Wälder der Umgebung, sondern auch zahlreiche Wander- und Radwege, die Touristen anziehen. Die Kombination aus kulturellem Erbe und individueller Naturerfahrung hat das Potenzial, einen nachhaltigen Wirtschaftszweig für Windeck zu schaffen.
Zukunftsausblick für die Burgruine Windeck
Die Bürgermeisterin Alexandra Gauß sprach während des Festakts über die Notwendigkeit, die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit dieser historischen Stätte zu verbessern. Im Rahmen der finanziellen Förderung in Höhe von 1,3 Millionen Euro soll die Burgruine nicht nur saniert, sondern auch attraktiver für Besucher gemacht werden. Geplant sind unter anderem Ausstellungen, interaktive Führungen und Veranstaltungen, die das Bewusstsein für die Geschichte der Region schärfen und die Lebensqualität der Einheimischen fördern.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Rolle der Gemeinde und ihrer Bewohner zu betonen, die durch aktives Engagement dazu beitragen, das kulturelle Erbe Windecks lebendig zu halten. Der große Zuspruch in Form von Sponsoring und ehrenamtlicher Mithilfe beim 850-jährigen Fest zeigt, wie stärker das Gemeinschaftsgefühl ist und wie untrennbar die Geschichte der Burg mit der Identität der Windecker Bevölkerung verbunden ist.
– NAG