Rhein-Sieg-Kreis

155 Rote Kreuze in Troisdorf: Frauen protestieren gegen Gewalt

Am Protesttag gegen Gewalt an Frauen in Troisdorf wurden 155 rote Kreuze aufgestellt, die an die Frauen erinnern, die 2023 durch ihre Partner getötet wurden, und die Leiterin des Frauenzentrums fordert dringend ein neues Gewalthilfegesetz, um die steigende Zahl von Gewaltschutzfällen zu bekämpfen!

Troisdorf – Ein eindrucksvolles Zeichen gegen Gewalt an Frauen wurde in Troisdorf gesetzt. 155 rote Kreuze, die auf den Boden gesprüht wurden, führen vom Kölner Platz zu den Beratungsstellen des Frauenzentrums. Jedes dieser Kreuze symbolisiert eine Frau, die in diesem Jahr in Deutschland durch ihren Partner oder Ex-Partner ums Leben kam. Diese Mahnung richtete sich an die Öffentlichkeit und erinnert daran, wie ernst und gegenwärtig das Problem ist.

Zusätzlich wurden die Eingangstüren der Beratungsstellen in der Alten Poststraße und der Hospitalstraße mit rotem Absperrband versiegelt. Frauen aus dem Rhein-Sieg-Kreis nutzten soziale Medien, um mit Tafeln, die sie vor ihr Gesicht hielten, auf ihre persönlichen Geschichten aufmerksam zu machen. Diese kreativen und bewegenden Aktionen wurden im Rahmen des Protesttags des Netzwerk NRW gegen Gewalt an Frauen initiiert, um die alarmierenden Statistiken ins Licht zu rücken.

Steigende Gewalt und dringender Handlungsbedarf

Ilka Labonté, die Leiterin des Frauenzentrums, betont: „Jedes Opfer ist eines zu viel.“ Die Zahlen zur partnerschaftlichen Gewalt steigen in Deutschland stetig an, so auch in Troisdorf, wo in diesem Jahr bereits 174 Fälle von Gewaltschutz registriert wurden. Labonté weist darauf hin, dass die tatsächlichen Zahlen wahrscheinlich wesentlich höher liegen, da viele Fälle in der Dunkelziffer verborgen bleiben.

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„Es ist von größter Bedeutung, dass das vom Bund geplante Gewalthilfegesetz schnell verabschiedet und angemessen finanziert wird“, sagt Labonté. Diese Ankündigung läuft jedoch Gefahr, durch aktuelle Haushaltsverhandlungen im Bundestag ins Stocken zu geraten. Das wäre für die Beratungsstellen und Frauenhäuser eine katastrophale Situation. „Wir befinden uns seit 20 Jahren in einem Zustand der Existenzangst und hoffen kontinuierlich auf eine Verbesserung. Diese Unsicherheit raubt uns die Energie, die wir viel besser für unsere wertvolle Arbeit nutzen könnten“, erklärt die Sozialpädagogin weiter.

Das Team des Frauenzentrums fordert nun mehr Unterstützung: „Das Gewalthilfegesetz darf nicht länger ignoriert werden. Wir brauchen nicht nur mehr Plätze in Frauenhäusern, sondern auch eine Zunahme an Frauennotrufen und Beratungsstellen!“ Diese Forderungen sind nicht nur dringlich, sondern spiegeln auch die wachsende Notwendigkeit wider, dass Frauen in Not eine sichere Anlaufstelle finden müssen.

Für weitere Informationen über die Arbeit des Frauenzentrums und ihre Initiativen besuchen Sie bitte www.frauenzentrum-troisdorf.de.

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