Rhein-Erft-Kreis

Vom Flüchtling zum Meister: Eduard Zents beeindruckende Handwerksreise

Eduard Zent aus Bedburg hat als einer der besten Absolventen die Feinwerkmechaniker-Meisterprüfung am Campus Handwerk in Köln bestanden und beeindruckt mit seinem talentierten Meisterstück, einem innovativen Manipulator für Vakuumkammern – ein beeindruckender Erfolg nach einer bewegten Odyssee von Russland nach Deutschland!

Eduard Zent hat einen bemerkenswerten Erfolgsweg eingeschlagen, der ihn zum Prüfungsbesten im Feinwerkmechaniker-Handwerk gemacht hat. In der Kampagne „Mach aus deinem Leben ein Werk“, initiiert von der Kölner Handwerkskammer, konnten in den letzten zwölf Monaten rund 650 Handwerkerinnen und Handwerker ihre Meisterprüfungen ablegen oder betriebliche Abschlüsse erreichen. Zent hat die anspruchsvolle Prüfung erfolgreich gemeistert und damit einen bemerkenswerten Meilenstein in seiner beruflichen Laufbahn erreicht.

Ursprünglich kommt Zent aus Orsk, einer Stadt am Ural in Russland, und zog mit seiner Familie im Alter von 14 Jahren nach Deutschland. Diese Migration führte die Familie durch mehrere Städte, darunter Stuttgart, Unna-Massen, Bornheim, Hilden und Bielefeld, bevor sie schließlich in Bedburg ansässig wurde. In dieser Zeit entwickelte Zent ein breites Spektrum an Interessen, von Physikstudium bis hin zur Fotografie.

Von der Fotografie zur Feinwerkmechanik

Nach dem Abitur entschied sich Zent, Physik zu studieren, wechselte jedoch schnell zu einem Lehramtsstudium in Physik und Russisch. Die Lehrerkarriere stellte sich schnell als nicht erfüllend heraus, was ihn dazu brachte, 2010 ein Fotostudium an der Universität Bielefeld zu beginnen. Er schloss das Studium mit einem Bachelor ab und stellte seine Arbeiten weltweit aus, unter anderem in Zypern und Italien. Trotz seines künstlerischen Talents erkannte er, dass der Arbeitsmarkt für Fotografen oft eine handwerkliche Ausbildung voraussetzt.

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Ein entscheidender Moment kam, als er sich den Anregungen seines Bruders öffnete und eine Ausbildung an der Universität Köln im Bereich Feinwerkmechanik in Betracht zog. Diese Disziplin, die sich mit hochpräzisen Arbeiten, sogar in Tausendstel-Millimetern beschäftigt, faszinierte ihn sofort. 2018 begann er seine Ausbildung, erreichte 2021 die Gesellenprüfung und ist mittlerweile ausgebildeter Meister.

Innovatives Meisterstück

Zent hat auch ein Meisterstück kreiert, das seine Fähigkeiten demonstriert: einen Manipulator für eine Vakuumkammer. Dieses Gerät ermöglicht das Schwenken von Proben in mehreren Ebenen und wurde mit einem umfassenden Konzept und einer Simulation entwickelt, die er einer Jury präsentieren musste. „Es funktioniert ein bisschen wie bei der TV-Show Höhle der Löwen“, beschreibt Zent. Diese innovative Herangehensweise zeigt, wie gekonnt er Technik und Kreativität vereint.

Jetzt, wo er an der Universität Köln einen festen Arbeitsplatz hat, ist Eduard Zent glücklich und reflektiert seine Erfahrungen und seine Identität. Seine Werkstatt wirkt stets ordentlich, während er sich über seine Wurzeln Gedanken macht: „Ich empfinde mich weder als Russe noch als Deutscher. Grenzen wurden willkürlich gezogen, und ich möchte über die Grenzen hinausdenken.“ Seine Haltung spiegelt nicht nur seine persönliche Andersartigkeit wider, sondern auch den internationalen Charakter seines Lebens und Schaffens.

Für weitere Informationen über seine Geschichte und die Erfolge am Campus Handwerk, die durch die regionale Initiative unterstützt werden, sind die neuesten Berichte hier nachzulesen.

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