Das schwere Unwetter, das am Dienstag, dem 13. August, über das Rheinland zog, hat in Wesseling sichtbare Spuren hinterlassen. Die Auswirkungen betreffen nicht nur private Haushalte, sondern auch lokale Unternehmen. Sven Helbach, der Betreiber eines Fitnessstudios in Keldenich, musste seine Einrichtung vorübergehend schließen, da der Regen die Sportstätte überflutete. Er berichtet: „Ich konnte nur zusehen, wie das Wasser ins Innere lief.“
Die Feuerwehr war in Wesseling enorm gefordert und wurde insgesamt 169 Mal zu Einsätzen gerufen. Es gab glücklicherweise keine Verletzten, doch die Schäden sind beträchtlich. Ein Restaurant musste ebenfalls schließen, weil es unter Hochwasserschäden litt. Diese Welle von Unwetterschäden hebt die Frage hervor, wie gut die vorhandenen Hochwasserschutzmaßnahmen wirklich sind.
Ein Blick auf die Infrastruktur
Die Überflutungen entstanden unter anderem, als das Wasser am Kreisel Mühlenweg/L300 schwallartig aus der Kanalisation sprudelte. Zum Glück konnten die Fahrzeugführer rechtzeitig aus den Fluten entkommen, was bei einem ähnlichen Wetterereignis vor einigen Wochen nicht der Fall war, als eine Person gerettet werden musste.
Blick auf die Natur und Ökosysteme
Die Sturmschäden waren jedoch nicht nur im urbanen Bereich spürbar; auch die Natur kam nicht ungeschoren davon. Im Schlosspark Türnich wurden mehrere alte Bäume umgeknickt, darunter eine 200 Jahre alte Ulme, die als Wahrzeichen des Parks galt. Severin von Hoensbroech, der Schlossherr, ist fassungslos über den Verlust: „Die Ulme war eine der ältesten in der Region und jetzt hängt sie halb in einer Buche.“
Forderungen nach besseren Schutzmaßnahmen
Die aktuelle Situation wirft wichtige Fragen auf: Sind wir ausreichend auf solche Wetterereignisse vorbereitet? Trotz der Installation von Rückschlagventilen in dem Sportcenter, wie es Sven Helbach beschreibt, machte die Wucht des Starkregens die Vorkehrungen teilweise zunichte. Kreispolitiker und Experten fordern nun eine gründliche Überprüfung der Tragfähigkeit bestehender Hochwasserschutzmaßnahmen.
Die Gemeinschaft steht zusammen
Ein Lichtblick in der Dunkelheit ist die Solidarität der Gemeinschaft. Helbach und andere Unternehmer in Wesseling haben Unterstützung von Bürgern und Freiwilligen erhalten, um die Aufräumarbeiten zu bewältigen. Baumpaten des Schlossparks haben sich ebenfalls zusammengeschlossen, um die finanziellen Mittel für die Wiederherstellung zu sichern. Diese Art von Gemeinschaftsgeist ist von großer Bedeutung, um die Stadt wieder auf die Beine zu bringen und Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Voraussichtlich wird das Aufräumen und die Wiederherstellung der betroffenen Bereiche einige Zeit in Anspruch nehmen. Es bleibt zu hoffen, dass die Stadt und die Region aus den Erfahrungen lernen und besser auf zukünftige Unwetter vorbereitet sein können.
– NAG