Die SPD im Rhein-Erft-Kreis steht vor einem Wechsel an der Parteispitze. Helge Herrwegen wurde vom geschäftsführenden Vorstand als Kandidat für die kommende Vorstandswahl am 21. September in Kerpen nominiert. Der Jurist und stellvertretende Bürgermeister von Wesseling soll die Partei in das wichtige Wahljahr 2025 führen. In einer Erklärung, die von einem SPD-Sprecher verteilt wurde, wurde bekannt gegeben, dass das Vorschlagsteam aus Ortsvereinsvorsitzenden und anderen Vorstandsmitgliedern über Zoom zusammenkam, um diesen Schritt zu besprechen.
Der Aufstieg von Herrwegen in diese Position folgt auf die Ankündigung der scheidenden Parteichefin Heike Steinhäuser, die am Freitag, den 6. September, überraschend erklärte, dass sie nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung steht. Steinhäuser nannte persönliche und private Gründe für ihre Entscheidung, die Parteiführung abzugeben. Sie hatte das Amt erst im September 2022 übernommen.
Voraussichtliche Neubesetzungen im Vorstand
Herrwegen ist kein Unbekannter in der Partei. Der Gewerkschaftssekretär der IGBCE hat bereits als einer von drei Stellvertretern im Kreisvorstand gedient. Seine Vorgänger, Aaron Spielmann aus Bedburg und Dierk Timm aus Pulheim, haben ebenfalls angekündigt, erneut für ihre Positionen zu kandidieren. Auch die derzeitige Schriftführerin Melani Schmielewski aus Bergheim und die Kassiererin Iris von Gallera aus Frechen wollen ihre Ämter weiterhin ausüben.
Ein weiterer wichtiger Punkt im Rahmen der Neubesetzung des Vorstands ist die Bewerbung von Andrea Kanonenberg aus Wesseling, die für den frei werdenden Stellvertreter-Posten kandidiert. Diese Nominierung könnte strategisch motiviert sein, da Kanonenberg plant, sich ebenfalls für die Bundestagswahl 2025 aufzustellen. Ein Vorstandsposten könnte ihre Chancen fördern, einen besseren Platz auf der Landesliste zu erlangen, was ihre Aussichten auf einen Einzug in den Bundestag erheblich verbessern würde, falls sie ihren Wahlkreis nicht gewinnen kann. In diesem Wettkampf wird sie unter anderem auf den langjährigen Abgeordneten Detlef Seif aus dem benachbarten Kreis Euskirchen treffen.
Die bevorstehenden Wahlen und die damit verbundenen Personalentscheidungen sind von großer Bedeutung für die SPD im Rhein-Erft-Kreis, da sie im kommenden Jahr entscheidend sein könnten, um die politische Richtung der Partei zu beeinflussen. Die Entwicklungen innerhalb der SPD versprechen eine spannende Zeit, in der die neuen Führungsfiguren klare Vorstellungen und Strategien einbringen werden, um die Partei revitalisieren und stärken zu können. Weitere Informationen zu diesem Thema sind bei www.ksta.de zu finden.