In Remscheid bahnt sich ein Konflikt um die Zukunft des Schulbaus an. Die Stadt plant eine neue Schulbaugesellschaft, um den dringend benötigten Platz für mehr Klassen zu schaffen. Dies ist dringend erforderlich, da die Prognosen einen deutlichen Anstieg der Bevölkerung in den kommenden Jahren vorhersagen, durch Zuwanderung und höhere Geburtenzahlen. Der Stadtrat hatte bereits im Sommer mehrheitlich die Gründung der Gesellschaft beschlossen, jedoch fehlt bislang eine öffentliche Diskussion über die Dringlichkeit des Themas. Laut einem Positionspapier von Verdi und Komba, den zwei einflussreichen Gewerkschaften, sind viele Fragen offen und der Mangel an öffentlichen Beteiligungen bedenklich. Wie RP Online berichtet, wird ein Personalengpass in den zuständigen Verwaltungen als großes Hindernis angesehen.
Gewerkschaften fordern mehr Transparenz
Die Gewerkschaften kritisieren die Argumentation der Stadtverwaltung, dass die Gründung einer externen Gesellschaft notwendig sei, um kompetentes Fachpersonal zu gewinnen. Während 15,5 Stellen im Gebäudemanagement unbesetzt sind, wurde in der Vergangenheit kaum versucht, diese durch Öffentlichkeitsarbeit und Ausschreibungen attraktiv zu besetzen. Torsten Helbig, Vorsitzender des Personalrates, äußert seinen Unmut über die Situation und berichtet von einer massiven Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern. Statt die bestehenden Stellen zu verbessern, kann eine ausgegliederte Gesellschaft möglicherweise sogar zu Verschlechterungen für andere Angestellte führen, wenn sie von der Stadt in die GmbH übertragen werden, wie DGB Remscheid erklärt.
Die Gewerkschaften fordern eine bessere Bezahlung und attraktive Arbeitsbedingungen innerhalb der Stadtverwaltung, um die unbesetzten Stellen zeitnah zu besetzen. Sie befürchten, dass die neue Gesellschaft nur zu einem weiteren Bürokratieaufbau führt, ohne dass die drängenden Schulbauprojekte zeitnah umgesetzt werden können. Das Risiko eines Zeitverlustes ist nicht zu unterschätzen, insbesondere wenn man auf die Erfahrungen anderer Städte verweist, die zeigen, dass die Kooperation zwischen Stadtverwaltung und externen Gesellschaften oft langwierig ist.