Remscheid. Ein dramatischer Messerangriff hat die Aufmerksamkeit auf ein brisantes Thema gelenkt: Messer können, wenn sie von geschickten Händen geführt werden, gefährlicher sein als Feuerwaffen! Guido Liedke, Leitender Kriminaldirektor beim Polizeipräsidium Wuppertal, warnt eindringlich und beschreibt, wie lebensbedrohlich solche Angriffe sein können: „Das Messer wird zu einer Waffe, die oftmals gefährlicher ist als eine Schusswaffe.“
In einer eindrücklichen Demonstration aus seiner Ausbildung erlebte Liedke, wie schnell ein Angreifer mit einer Waffe – vertreten durch einen Stift – zuschlagen kann. Seine Dienstwaffe im Holster war nur bereitgestellt, aber bevor er einen Schuss abgeben konnte, war er bereits von zahlreichen „Stichen“ getroffen worden, genau dort, wo große Blutgefäße verlaufen. Dieser Albtraum zeigt, wie schnell der Einsatz eines Messers in tödliche Gewalt umschlagen kann.
So trainiert die Polizei für den Ernstfall
Um dem entgegenzuwirken, setzen erfahrene Polizeibeamte auf eine entscheidende Taktik: Abstand schaffen! Wenn sie mit einem Messerangreifer konfrontiert werden, versuchen sie, die Distanz zu vergrößern und setzten alles daran, den Angreifer durch Gespräche und Deeskalation zur Aufgabe zu bewegen. Trainingsszenarien und Rollenspiele sind Teil der Ausbildung, um die Beamten auf solche lebensbedrohlichen Situationen vorzubereiten.
Darüber hinaus sind die Beamten mit hochwertigen Schutzwesten ausgestattet, die sie nicht nur vor Messerstichen, sondern auch vor Schüssen abhalten. Taser und Pfefferspray stehen als erste Verteidigungslinien bereit, während die Schusswaffe immer das letzte Mittel der Wahl bleibt. Die steigende Bedrohung durch Messerattacken zwingt die Polizei, ihre Taktiken kontinuierlich zu überdenken und anzupassen.