In der jüngsten Ausgabe der Serie „Update“ des Journalisten Dr. Matthias Dohmen wird eine bedeutende Persönlichkeit der Region, Dr. Werner Kleine, vorgestellt. Ob bekannt oder weniger bekannt, die Porträts, die Dohmen erstellt, zielen darauf ab, das Interesse an den Menschen des Bergischen Landes zu wecken. Doktor Kleine, ein führender katholischer Geistlicher, ist ein prägender Teil der sozialen und geistlichen Landschaft der Stadt Wuppertal.
Dr. Werner Kleine sieht sich als eine Brücke zwischen der katholischen und der evangelischen Welt in einem Gebiet, das stark evangelisch geprägt ist. Geboren im Jahr 1966 in Essen, hat er in verschiedenen Städten, darunter Bochum und Bonn, Theologie und Kirchenmusik studiert. Nach seinem Studium übernahm er verschiedene kirchliche Ämter, die ihn von Remscheid über Wuppertal bis hin nach Köln führten. Trotz seiner beeindruckenden Karriere gelang es ihm stets, sich Zeit für persönliche Gespräche zu nehmen, was seine zugängliche Art unterstreicht.
Umfangreiche Tätigkeiten in der Region
Dr. Kleine hat eine beachtliche Anzahl von Ämtern inne, die seine Vielseitigkeit und sein Engagement für die Gemeinschaft reflektieren. Momentan leitet er die Katholische Citykirche in Wuppertal und die KGI-Fides-Stelle, die Personen unterstützt, die in die katholische Kirche zurückkehren möchten. Außerdem ist er als Geistlicher Beirat des Sozialdienstes katholischer Frauen tätig und Mitgründer der Solidargemeinschaft Wuppertal, die aktiv gegen rechte Strömungen demonstriert. Diese Demonstrationen sind in den letzten Monaten in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Sein Hauptberuf als Pastoralreferent beschäftigt ihn stark, da er viele der Aufgaben eines Priesters vollzieht, jedoch ohne Sakramente spenden zu dürfen. Mit seiner Kolumne „Was glauben Sie denn?“ in der „Westdeutschen Zeitung“ und dem Podcast „Kleine ermittelt“, der biblische Fragen im Alltag thematisiert, zeigt er sich als ein innovativer Geist, der das traditionelle Bild der Kirche mit modernen Medien verknüpft.
Ein offenes Ohr für alle
Dr. Kleine legt großen Wert auf die Inklusion aller Menschen, unabhängig von ihrem Glauben. In der Wuppertaler Citykirche fördert er den Dialog zwischen Katholiken, Evangelischen und Nicht-Gläubigen. Die Kirche hat sich zu einem Ort entwickelt, wo nicht nur Gottesdienste stattfinden, sondern auch kulturelle Veranstaltungen, politische Gespräche und gesellschaftliche Engagements, wie etwa Tier- oder Motorradsegnungen, die vor zwei Jahrzehnten die Menschen erstaunten.
Bei seinem täglichen Pendeln zwischen Homeoffice und dem Katholischen Stadthaus ist es sein Ziel, einen Raum zu schaffen, in dem alle Menschen willkommen sind. Er ist davon überzeugt, dass das Leben aus den eigenen Talenten und Möglichkeiten gestaltet werden sollte. Kleine ist fest davon überzeugt, dass die Kernfragen über die Lebenssinn, die den Menschen beschäftigen, eine ständige Auseinandersetzung erfordern. In einem Gottesdienst zitiere er einmal den Theologen Dietrich Bonhoeffer: „Wer bin ich? Der oder jener?“ Diese Fragen, so Kleine, seien zeitlos und relevant für die gegenwärtige Gesellschaft.
Sein persönlicher Hintergrund fließt ebenso in sein Engagement ein. Aufgewachsen in einer Malerfamilie hat Dr. Kleine zwei Geschwister: einen Bruder, der Puppenspieler ist, und eine Schwester, die als Mathematiklehrerin tätig ist. Dies zeigt, dass auch in seiner Familie unterschiedliche Talente und Berufe hochgeschätzt werden.
Die Katholische Citykirche in Wuppertal, zu deren Gesicht Dr. Werner Kleine ohne Zweifel zählt, ist ein bemerkenswerter Ort des Austauschs, der Integration und der Gemeinschaft. Er erkennt an, dass in einer Zeit der großen Herausforderungen, sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf persönlicher Ebene, die Kirche als eine Stimme des Miteinanders auftreten muss.
Das Erbe von Dr. Werner Kleine
Die Arbeit und das Wirken von Dr. Werner Kleine erinnern daran, wie wichtig es ist, dass Kirchenvertreter sich aktiv in die Gesellschaft einbringen und Raum für Dialog schaffen. Während er die Tradition der Kirche vertritt, schafft er es, Brücken zu bauen und den Menschen von heute Antworten auf ihre Fragen zu bieten.
Wichtige Beiträge zur Gemeinde
Dr. Werner Kleine hat sich in seiner Rolle als Pastoralreferent und Leiter der Katholischen Citykirche Wuppertal zahlreiche Verdienste erworben. Unter seiner Leitung hat die Citykirche verschiedene soziale Initiativen ins Leben gerufen, die sowohl für Mitglieder der katholischen Gemeinschaft als auch für die breitere Öffentlichkeit zugänglich sind. Dazu gehören Unterstützungsangebote für bedürftige Familien, integrative Veranstaltungen für Minderheiten sowie Umweltschutzprojekte, die einen interreligiösen Dialog fördern.
Besonders herausragend ist das Engagement von Dr. Kleine für Flüchtlinge und Menschen in prekären Lebenssituationen. Durch verschiedene Kooperationen mit lokalen Organisationen hat er Hilfsprogramme initiiert, die auf den spezifischen Bedürfnissen dieser Gruppen basieren. Diese Programme fördern nicht nur die Integration, sondern bieten auch Möglichkeiten der Teilhabe für diejenigen, die oftmals am Rand der Gesellschaft stehen.
Einblicke in das Leben in der Wupperregion
Die Wupperregion, geprägt von einer überwiegend protestantischen Bevölkerung, stellt für Dr. Kleine eine besondere Herausforderung dar. Sein Ansatz, eine Brücke zwischen den Konfessionen zu schlagen, ist besonders in einem Gebiet von Bedeutung, in dem interkonfessionelle Spannungen bestehen können. Unter anderem hat er den interreligiösen Dialog in der Region gestärkt, indem er Diskussionsforen und gemeinsame Veranstaltungen fördert, die sowohl kulturellen als auch spirituellen Austausch ermöglichen.
Zusätzlich spielt die Region Wuppertal eine zentrale Rolle in der Geschichte der sozialen Bewegungen in Deutschland. Die Stadt war historisch ein Zentrum für die Arbeiterbewegung sowie eine Hochburg für verschiedene Reformbewegungen, was sich auch heute in einem aktiven zivilgesellschaftlichen Engagement widerspiegelt.
Statistische Erhebungen zur Religiosität in Wuppertal
Laut einer aktuellen Erhebung des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen zeigt sich ein Rückgang der Kirchenmitglieder in den letzten Jahren. Während 2019 noch etwa 35% der Bevölkerung Wuppertals katholisch waren, sank dieser Anteil bis 2023 auf ca. 30%. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der zunehmenden Diversität der religiösen Gemeinschaften wider, die in Wuppertal ansässig sind.
Darüber hinaus führt die Umfrage zu den Einstellungen der Bevölkerung hinsichtlich Glauben und Religion zu bemerkenswerten Ergebnissen. So glauben laut einer Studie von 2022 etwa 55% der Befragten nicht mehr an die traditionellen Lehren der Kirche, während 45% weiterhin an einem politischen und sozialen Engagement der Kirche festhalten. Diese Statistiken verdeutlichen nicht nur den Wandel innerhalb der Bevölkerung, sondern auch die Herausforderung, Konzepte zu finden, die sowohl den traditionellen Werten gerecht werden als auch moderne gesellschaftliche Ansprüche bedienen.
Für Dr. Kleine bedeutet dies, dass er seine Methoden und Ansätze kontinuierlich anpassen muss, um die Bedürfnisse seiner Gemeinde effektiv zu erfüllen und um einen relevanten Dialog über Glaubensfragen und gesellschaftliche Herausforderungen zu führen.
– NAG