Solingen/Remscheid. Alarmierende Nachrichten aus der Wirtschaft: Die Investitionsbereitschaft der bergischen Mittelständler befindet sich im freien Fall – nur noch ein Drittel der Unternehmen plant, Geld in ihr Geschäft zu stecken. Diese verheerende Entwicklung lässt uns schaudern und deutet auf eine drohende Kettenreaktion weiterer Probleme hin. Die Wirtschaftsexperten Ole Kirschner und Kurt Ludwigs haben die erschreckenden Zahlen veröffentlicht. Satte 67 Prozent der Firmen geben an, in naher Zukunft keine Investitionen vornehmen zu wollen – der Tiefststand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1996!
„Langsam kippen wir“, warnt Kirschner eindringlich und unterstreicht die düstere Stimmung unter den Unternehmen. Noch beunruhigender ist die Tatsache, dass die Anzahl der Pessimisten die der Optimisten übersteigt: 20 Prozent erwarten eine Verschlechterung der Lage, während nur 19 Prozent auf Besserung hoffen. Der Druck durch steigende Kosten, bürokratische Hürden und hohe Zinsen lässt viele Betriebe an ihre Grenzen stoßen. Besonders in der Industrie dominiert die negative Verstimmung, während Dienstleistungssektor und Baugewerbe vereinzelt Lichtblicke zeigen.
Gibt es Stellenabbau?
Betrachtet man die Arbeitsmarktsituation, so gibt es momentan keinen massiven Stellenabbau. Dennoch zeigt sich ein drastischer Fachkräftemangel: Die Unternehmen hatten vor, im letzten Halbjahr zum Beispiel 1.200 neue Jobs zu schaffen, doch tatsächlich wurden nur 300 besetzt! Das zeigt, dass die Stimmung potenziell bessere Aussichten erhofft hatte, die jedoch nicht eingehalten werden konnten. Aktuell hoffen die Firmen auf die Schaffung von mehr als 1.000 neuen Arbeitsplätzen – doch die Hürden scheinen unüberwindbar.
Diese Branchen sind optimistisch
Die aktuelle Umfrage zeigt auch, dass nicht alle Branchen gleich betroffen sind. Während die Industrie um jeden Auftrag kämpft, zeigen sich das Dienstleistungs- und Baugewerbe zuversichtlicher. Doch Fakt ist: Der lokale Mittelstand steht im Vergleich zur nationalen Entwicklung noch schlechter da. Die Analysten warnen vor einem weiteren Abwärtstrend – die wirtschaftliche Lage erfordert dringend Maßnahmen!
